Russland, Niederlande und Österreich im ESC-Finale - Zehn Startplätze für das Finale am Samstag vergeben

11.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:50 Uhr

Stockholm (AFP) In Stockholm hat die heiße Phase des 61. Eurovision Song Contest (ESC) begonnen. Am Dienstagabend qualifizierten sich in einer zweistündigen Show in der Globe Arena im ersten Halbfinale zehn Länder für das Finale am kommenden Samstag. Unter den Gegnern der deutschen Starterin Jamie-Lee Kriewitz ist wie erwartet der als Favorit gehandelte russische Teilnehmer Sergy Lazarev sowie die stark auftretenden Künstler aus Österreich und den Niederlanden.

Für das Finale sind sechs Länder gesetzt, darunter das zu den großen Geldgebern des ESC zählende Deutschland. In den zwei Halbfinals qualifizieren sich jeweils zehn Länder für das Finale der 26 - das zweite Halbfinale findet am Donnerstag statt.

Zu den erfolgreichen ersten Halbfinalisten zählen neben Russland, Österreich und den Niederlanden auch Aserbaidschan, Ungarn, Kroatien, Zypern und Malta. Außerdem qualifizierte sich für Armenien die aus Hamburg stammende Sängerin Iveta Mukuchyan, und Tschechien schaffte zum ersten Mal den Einzug in ein ESC-Finale. Ausgeschieden sind dagegen Finnland, Griechenland, Moldau, San Marino, Estland, Montenegro, Island und Bosnien-Herzegowina.

Das erste Halbfinale brachte den besonderen Mix aus Show-Einlagen, spektakulären Bühnenshows und Gesang, der die Popularität des ESC in den vergangenen Jahren noch weiter gesteigert hat. Der Auftritt des in den Wettbüros derzeit vorne liegenden russischen Starters Sergy Lazarev erinnerte dabei stark an Vorjahres-Sieger Mans Zelmerlöw. Lazarev legte den Schwerpunkt seiner Show auf einer opulenten Video-Inszenierung, in die er sich mit seinen Bewegungen passend einfügte.

Ganz anders dagegen der für die Niederlande auftretende Sänger Douwe Bob, der vor allem auf seinen Charme setzte und mit dem Publikum spielte. Mit seinem vom Country-Stil angehauchten Lied "Slow Down" brachte der junge Niederländer sein Heimatland ins Finale - im vergangenen Jahr waren die Niederlande noch im Halbfinale ausgeschieden. Auch die Österreicherin Zoe überzeugte vor allem mit ihrem Charme. Außerdem singt die Wienerin das einzige rein französischsprachige Lied im diesjährigen Wettbewerb.

Für Deutschland singt in diesem Jahr die 18-jährige Jamie-Lee, die mit ihrer Vorliebe für Manga-Kleidung für Aufsehen sorgt. Welche Rolle sie mit ihrem Lied "Ghost" spielen kann, ist derzeit nicht absehbar. In den Wettbüros wird sie nur als Außenseiterin gehandelt.

Für Deutschland verlief der ESC in den vergangenen drei Jahren enttäuschend mit hinteren Plätzen, im vergangenen Jahr wurde Ann Sophie mit null Punkten Letzte. Vor dem diesjährigen ESC-Finale sorgte zudem die ARD bei der Auswahl des deutschen Starters für einen Fauxpas: Der eigentlich ohne Vorentscheid nominierte Sänger Xavier Naidoo wurde nach Vorwürfen des Rechtspopulismus und der Homophobie wieder als Teilnehmer gestrichen.

Der Eurovision Song Contest ist der weltweit am meisten beachtete Musikwettbewerb. Für das Finale am Samstag werden 200 Millionen Fernsehzuschauer erwartet, auch die USA übertragen die Show zum ersten Mal live. Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs heißt "Come together".