Wolkertshofen
Ein charaktervolles Instrument

Echo-Klassik-Preisträger Christian Schmitt testete die neue Orgel in Wolkertshofen in einem Konzert

06.06.2017 | Stand 02.12.2020, 18:00 Uhr

Ein Experte für die Königin der Instrumente: Der Virtuose und Echo-Klassik-Preisträger Christian Schmitt hat die neue Orgel in der Wolkertshofener Filialkirche St. Quirin nach seinem Konzert als charaktervoll und gut abgestimmt beurteilt. - Foto: Gabler

Wolkertshofen (EK) Zur Einweihung der neuen Wegscheider-Orgel in der Filialkirche St. Quirin (wir berichteten) in Wolkertshofen gab es auch ein Konzert: Der Echo-Klassik-Preisträger Christian Schmitt war zufrieden mit dem Klang und der Bauweise des neuen Instruments.

Der Gemeindeorganist Dominik Gückel hatte den Orgelvirtuosen nach Wolkertshofen eingeladen. Christian Schmitt, der aus Saarbrücken stammt, wurde für seine Einspielung von Orgelsinfonien von Charles-Marie Widor zusammen mit den Bamberger Symphonikern im Jahr 2013 mit dem Echo Klassik ausgezeichnet. In seinem Terminkalender stand zwischen so klangvollen Namen wie Moskau, Minsk, Malta oder der Hamburger Elbphilharmonie heuer auch Wolkertshofen.

Der Künstler demonstrierte auf eindrucksvolle Weise, wie vielfältig eine Kirchenorgel klingen kann. Mit Werken von Johann Sebastian Bach, Johann Pachelbel, Gustav Adolf Merkel und Felix Mendelsohn-Bartholdy demonstrierte er leidenschaftlich den ausgereiften Klang der 480 Pfeifen sowie seine eigene Professionalität. Er zog im wahrsten Sinne des Wortes alle Register für ein beeindruckendes, unvergessliches Musikerlebnis für die Besucher. Das Konzert wurde über einen Bildschirm in die Kirche übertragen, damit das Publikum auch die ungeheure Fertigkeit von Schmitt bewundern konnte. "Diese Orgel ist etwas ganz Besonderes", urteilte der Virtuose hinterher und beschrieb sie als charaktervoll und sehr gut abgestimmt.

Sie ist auf den Ton a €˜ mit 440 Hertz gestimmt und ist damit um drei Schwingungen niedriger als der sonst übliche Kammerton a €˜ mit 443 Hertz. Deshalb klingt sie etwas tiefer, aber das sei genau richtig für Kirchenorgeln, informierte Gemeindeorganist Gückel. Sein fachliches Urteil geht ins Detail: "Sie hat tolle Einzelstimmen, die breit strahlenden Prinzipale oder die hauchende Quintadena, den frechen Nasat und das diskrete Gedackt." Beim Tutti komme die Gemeinde in Hochform, die Leidenschaft könne er auf seiner Bank spüren. "Und wenn man einen Sinn für eine gute handwerkliche Verarbeitung und echte Materialien hat, dann muss einem dieses Instrument gefallen."