Ingolstadt
"Vernetzen, fördern und fordern"

"Neue Sicht" heißt der Verein der Kultur- und Kreativwirtschaft für Ingolstadt und die Region 10 - Vorstellung im Altstadttheater

09.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:34 Uhr
Der Vorstand und das Präsidium des Vereins "Neue Sicht": Leni Brem-Keil, Hubert Klotzeck, Rainer Weber, Martin Schwarzott, Bettina Krugsperger, Miriam Popov, Sabrina Wobker, Petra Kleine, Sigrid Diewald und Francesca Pane (von links). −Foto: Fehr

Ingolstadt (DK) Das Interesse war groß und soll noch größer werden, wenn es nach den Initiatoren und Organisatoren des neuen Vereins geht, der sich bei einer vielversprechenden Auftaktveranstaltung - mit einer kritischen Liebeserklärung an Ingolstadt des Poetry-Slammers Kevin Reichelt zum Einstieg - im Altstadttheater Ingolstadt präsentiert hat.

"Neue Sicht", so der Name, das Selbstverständnis und der Zweck: die Vernetzung all derjeniger, die in Ingolstadt und der Region 10 in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig sind. Diese ist per Definition in zwölf Segmente aufgeteilt, von Musikwirtschaft über Design bis zum Werbemarkt.

An diesem Abend waren viele Sparten unter den mehr als 50 Anwesenden vertreten: Film und Tanz, Buch und Kunst, Werbung und Design, Literatur und Fotografie, Medien und Musik, Rundfunk und darstellende Kunst. Ein beeindruckendes Spektrum der Branchen in der Stadt und der Region, die sich nun in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik prominenter präsentieren und zu Wort melden wollen. "Es geht um vernetzen, fördern und fordern", sagte Sigrid Diewald, Vorsitzende des Vereins. Sie erinnerte an die Anfänge der Kultur- und Kreativwirtschaft in Ingolstadt, als es bei der IFG noch eine Ansprechpartnerin gab oder an Treffen mit Vertretern der Wirtschaft sowie der Politik, die letztlich jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachten. Das soll nun anders werden, so der Tenor.

Diewald erinnerte auch an die Initiative "Achtung Kultur", als sich die Szene der Kulturschaffenden und Kreativen 2015 nach der Ankündigung der Stadt, Zuschüsse zu streichen, zusammengefunden und schon damals mehr Wertschätzung eingefordert hatte und die Bewegung außerdem erfolgreich nach Eichstätt getragen wurde. "Wir haben nicht nur eine gute Geschichte in der Vergangenheit, sondern auch eine große in der Zukunft", prognostizierte Diewald und rief mit den Mitstreiterinnen im Vorstand - Leni Brem-Keil und Sabrina Wobker - dazu auf, dem Verein beizutreten, sich zu engagieren und den vielseitigen Austausch zu suchen. Sie erwähnten auch die derzeitige Gründung eines bayerischen Landesverbandes für Kultur- und Kreativwirtschaft.

Bedauert wurde, dass es in Ingolstadt keinen Cluster-Manager wie etwa in Regensburg gebe, der Ansprechpartner, Koordinator und Vermittler für die Kultur- und Kreativwirtschaft sei. 2015 hatte das dortige Amt für Wirtschaft und Wissenschaft das Clustermanagement gegründet, das mit dem Forum Kreativwirtschaft zusammenarbeite und dort auch den gemeinsamen Treffpunkt bespiele. Letzteres ist auch ein künftiger Wunsch des Ingolstädter Vereins.

Da steht zunächst jedoch Mitgliederwerbung und Planungen an. Der Verein will nicht nur Interessenvertretung, sondern auch Plattform sein, etwa unter dem Motto "Neue Sicht meets" Treffen zu digitalen Themen organisieren oder Veranstaltungen mit dem Presseclub oder dem Brigk anbieten. Wichtig sei es, offen, transparent und einladend für alle zu sein. Hubert Klotzeck, Fotograf und Galerist aus Eichstätt, sagte: "Wir wollen keine Grenzen zwischen den Branchen, aber auch keine zwischen der Stadt und der Region ziehen." Und was hat es mit dem Logo auf sich, das - von Rainer Weber entworfen - im wahrsten Sinne des Wortes augenzwinkernd das Symbol der Freimaurer zitiert. "Mit dem alles sehenden Auge behalten wir den Überblick, wechseln die Perspektive und reflektieren."

Informationen zum Verein unter www.neuesicht.org.
 

Katrin Fehr