Ingolstadt (DK) Eine Art doppeltes Jubiläum feiert das Salon-Ensemble Ingolstadt. Vor zehn Jahren wurde die Ingolstädter Formation gegründet, und in Baar-Ebenhausen wird an diesem Sonntag zum zehnten Mal eins ihrer Hits aufgeführt, die Operette "Frau Luna" des Komponisten Paul Lincke.
Für das Salon-Orchester ist die Operette ein Ausflug in eher ungewohnte Regionen: Das amüsante Musikdrama von Paul Lincke gilt mit Liedern wie "Schenk mir ein kleines bisschen Liebe" und "Das macht die Berliner Luft" als ein ausgesprochen preußisches Kunstwerk. Die Operette kam denn 2015 auch eher zufällig ins Repertoire des Salon-Ensembles. "Wir sollten für eine Hochzeit spielen", erzählt Hartwig Simon vom Salon-Ensemble, "und der Bräutigam kam aus Berlin. Er wünschte sich Musik aus dieser Gegend, und zwar am liebsten ,Frau Luna' aus dem Jahr 1899." Die Musik machte besonders der Sängerin des Ensembles, Karin Law Robinson Riedl, Spaß. Und so kamen die Musiker dazu, auch die gesamte Operette aufzuführen. Was allerdings nur mit Abstrichen möglich ist.
Denn das Salon-Ensemble verfügt nur über eine schmale Besetzung: Violine, Viola, Flöte, Fagotte und Klavier und bei "Frau Luna" noch zwei Sänger. Im Original wirken zwölf Sänger, ein großes Orchester und ein Chor mit. Die zwei Sänger des Salon-Ensembles sind also ständig im Einsatz, müssen sämtliche Partien singen. Die spezielle Version wurde von Hartwig Simon erstellt. Ein besonderer Reiz der Produktion sind dabei die ständigen Kostümwechsel, die überhaupt nur gelingen können, da eine Kammerzofe auf der Bühne behilflich ist.
Das Salon-Ensemble ist übrigens aus dem Ingolstädter Salon-Orchester hervorgegangen. Gegründet wurde es 2008 auch anlässlich einer Hochzeit.
Die Operette kommt am Sonntag, 22. April, 17 Uhr, im Pfarrzentrum neben der Kirche Maria Himmelfahrt in Baar-Ebenhausen auf die Bühne. Karten könnten per E-Mail unter hartwig.simon@web.de oder telefonisch unter (08446) 732 oder (0177) 6431937 reserviert werden.
Jesko Schulze-Reimpell
