Neuburg
Karibische Konzertnacht

Die Band Salsamanía gastiert in der Kunstscheune Neuburg

22.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:12 Uhr

Neuburg (DK) Salsa – der spanische Begriff ist sowohl in der Küche als auch in der Musikszene zu Hause. Die Soße kann im Kochtopf mal würzig, mal scharf, mal mild sein, auf der Bühne sieht die Zusammensetzung ähnlich aus. In den 1960er Jahren entstand die gleichnamige Stilrichtung in den USA als Konglomerat karibischer Rhythmen und Melodien.

Allen voran Kuba als musikalischer Impulsgeber mit den traditionellen afrokaribischen Stilrichtungen Mambo und Rumba. In Amerika entstand so unter anderem der Latin Jazz, welcher einen großen Einfluss auf den Salsa ausübte. Die daraus hervorgehenden improvisatorischen Elemente beherrscht auch die Band Salsamanía aus dem Effeff.

Bei ihrem Konzert in der Kunstscheune Neuburg reißen die treibenden Grooves nicht nur die eifrigen Salsa-Tänzer(innen) vom Hocker. Bereits 1993 von der deutsch-amerikanischen Pianistin Eva Tilly gegründet hat die international besetzte Formation heute einen guten Ruf über die Grenzen ihrer Heimatstadt Würzburg hinaus. Neben klassischen Kompositionen diverser namhafter Künstler geben die Vollblutmusiker auch den Kompositionen aus der Feder Eva Tillys einen tanzbaren und erfrischenden Drive.

Mit Mireya Coba Cantero hat das Quintett eine ausdrucksstarke kubanische Frontfrau ins Boot geholt, charmant und kraftvoll singt sie sich durch den Abend. Rafael Palacios aus Ecuador bildet am E-Kontrabass zusammen mit dem kubanischen Percussionisten José Angel Barberena an den Congas die perfekte Rhythm-Section. Letzterer spielt die mit dem Fuß auf dem Jamblock getretene Clave so durchdringend, dass auch noch die letzte Gehirn-zelle wach wird. Aufgrund dieses Talents, gleichzeitig mehrere Percussion-Instrumente zu spielen, bekam der Autodidakt den Spitznamen „Oktopus“. Christoph Lewandowski sorgt mit Trompete und Flügelhorn für die besondere Klangfarbe der einzelnen Arrangements. Seine knackig gespielten Hooklines und die eindringlichen Soli machen Nummern wie „Tres Deseos“, „Amiga“ oder „Hace Tiempo“ zu absoluten Hinhörern.

Bekannte Stücke wie „Bilongo“ von Eddie Palmieri oder die als Salsa interpretierte Merengue „La Bilirubina“ von Juan Luis Guerra werden von Salsamanía absolut professionell und mit ihrem ganz eigenen Charme wiedergegeben. Mit einem Augenzwinkern gibt es gar eine spanische Version des Michael- Jackson-Hits „Billie Jean“.

So erlebt das Publikum an diesem lauen Spätsommerabend eine karibische Konzertnacht mit heißen Rhythmen und Melodien, die den Ohren schmeicheln und die Beine zucken lassen.