München
Tollwood kämpft gegen Ozeanmüll

Sommerfestival beginnt am 29. Juni Deep Purple und ZZ Top als Höhepunkte

22.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:38 Uhr

Foto: DK

München (DK) Sieben Millionen Tonnen Plastikmüll landen laut der Umweltorganisation WWF jedes Jahr in den Weltmeeren. Mit katastrophalen Folgen für die Tierwelt: Tausende Fische, Vögel und Säugertiere, die Plastikteile verschlucken, verenden jedes Jahr daran.

Gegen diese Verschmutzung will das diesjährige Sommer-Tollwood-Festival im Münchner Olympiapark ab 29. Juni ein Zeichen setzen. Unter dem Motto "Dein blaues Wunder" werden bis 24. Juli Ausstellungen und Kunstperformances auf dem Festivalgelände auf die Problematik aufmerksam machen und die Gäste sensibilisieren. Ziel ist unter anderem ein verantwortlicherer Umgang mit Plastiktüten.

In Zusammenarbeit mit Greenpeace wird nach Veranstalterangaben eine begehbare Thunfischdose mit rund fünf Metern Durchmesser aufgestellt. Im Inneren sollen die Besucher nicht nur auf den Meeresgrund versetzt werden, sondern in einer Ausstellung soll auch das Thema der Vermüllung der Ozeane behandelt werden. "Wir wollen damit den moralischen Zeigefinger heben", sagte Festivalsprecherin Christiane Stenzel.

Dazu dienen auch mehrere Kunstinstallationen des Kollektivs "Skeleton Sea". Die Surfer und Künstler fertigen Skulpturen aus Treibgut und dem Müll, den sie an den Stränden der Welt finden. Zu sehen ist auch ein von Adam Stubley gefertigter Wal, der aus 4000 PET-Flaschen besteht und die Dimension des Plastikmülls auf der Erde verdeutlichen soll.

Neben den üblichen bunten und alternativen Verkaufs- und Essensständen und 26 Konzerten in der Musik-Arena (siehe Info-Kasten) werden auch im Theater-Zelt drei verschiedene Inszenierungen zu sehen sein: das Schattenspiel "Sticks, Stones, Broken Bones" der australischen Gruppe Bunk Puppets, die Akrobatikshow "A Simple Space" des Ensembles Gravity & Other Myths und die französischen Artisten der Gruppe Un loup pour l'homme mit ihrer Show "Face Nord".

Eröffnet wird das Festival mit einem Auftritt der russischen Künstlerin Maria Rud. Bei der Deutschlandpremiere ihres Programms "The AniMotion Show" wird sie in einer Live-Malerei-Performance das Festivalmotto aufnehmen und Motive rund um das Thema Ozean und Müllproduktion kreieren.

Das Festivalgelände ist montags bis freitags jeweils von 14 Uhr bis 1 Uhr geöffnet. Samstags und sonntags öffnen die Pforten bereits um 11 Uhr. Der Eintritt auf das Festivalgelände ist frei. Auch viele Performances und Veranstaltungen des Rahmen- und Kinderprogramms sind kostenlos. In den vergangenen Jahren besuchten stets 800 000 bis 850 000 Besucher das Sommer-Tollwood. "Wir gehen davon aus, dass sich die Besucherzahlen in diesem Jahr im gleichen Rahmen bewegen", erklärte Festivalsprecherin Stenzel.