München
Metal im Unwetter

Zum Abschluss des Münchner Festivals Rockavaria begeistern neben vielen Bands Anthrax, Sabaton und Iron Maiden das Publikum

30.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Nasses Vergnügen: Joakim Broden, Sänger der Band Sabaton, bot guten Metal beim verregneten Rockavaria-Festival. - Foto: Hoppe

München (DK) Nachdem die ersten beiden Tage des Rockavaria-Festivals noch bei gutem bis sehr gutem Wetter vor etwas weniger Besuchern als im vergangenen Jahr über die Bühne gegangen waren, insgesamt wurden 38 500 Rockfans gezählt, machte am Sonntag das Wetter dann fast noch einen Strich durch die Rechnung.

Der Tag startete mit den Auftritten der beiden UK-Bands Wild Lies und The Raven Age mega stark. Beiden Acts gelang es mit ihrer Spielfreude und Power bei der noch sehr überschaubaren Besucherzahl zu dieser frühen Zeit für ordentlich Stimmung zu sorgen.

Nach schon echt harter Kost von Tremonti hieß es mit Anthrax dann "Do you like Thrash Metal". Trotz tief hängender Wolken lieferten die Altmeister mit Hits wie "Indians" eine fette Show ab. Zahlreiche Besucher folgten da aber schon der Bitte aus Sicherheitsgründen, die überdachten Tribünen aufzusuchen. Der Regen startete dann aber erst langsam bei Slayer, die gewohnt laut das hartgesottene Publikum begeisterten. Noch ein wenig nasser wurde es mit den Mystic-Metallern Ghost aus Schweden.


Beim Aufritt ihrer Landsleute Sabaton öffnete der Himmel dann aber alle Schleusen. Was der Begeisterung jedoch überhaupt nicht schadete, ganz im Gegenteil. Sabaton servierten wirklich guten Metal zum bösen Wetterspiel, und die unverdrossenen Begossenen in den Wellenbrechern machten dazu das sprichwörtliche Fass auf. Immer wieder grölten sie zusammen mit dem Sänger den Trademarkspruch "Noch ein Bier". Im heftigen Regen wurde heftig gebangt, und wem es dann doch zu nass wurde, der trocknete einfach sein Band-shirt auf einer der Toiletten unter einem Händetrockner.

Während es auf der Seebühne zu wetterbedingten Ausfällen kam, wurde das Programm im Stadion nahezu perfekt durchgezogen. Die Organisation lief rund. Da soll noch einer sagen, Metaller können sich nicht benehmen. Als dann die unumstrittenen Headliner Iron Maiden loslegten, hatte der Regen wieder aufgehört, und es war etwas abgekühlt. Sänger Bruce Dickinson war sicherlich froh über seinen wärmenden Kapuzenpullover, in dem er über die gigantische Bühne im Maya-Tempel-Look hüpfte. Mit vielen Flammen und anfangs vor allem neuen Songs vom Album "The Book Of Souls" schafften es die Briten, die Temperaturen wieder in die Höhe zu treiben. Bei alten Klassikern wie "Iron Maiden" und "The Number Of The Beast" kochte das Stadion.

Mit "Wasted Years" beendeten die eisernen Jungfrauen gegen 22.30 Uhr die gelungene Fortsetzung des Rockavaria. Die ist zwar in einigen Punkten etwas kleiner und komprimierter ausgefallen, aber umso mehr Luft ist nach oben im nächsten Jahr. Man darf gespannt sein!