München (DK) So ganz erfüllend muss die Liebesnacht von Louise und Alexandre wohl nicht gewesen sein. Zumindest lässt die Bestsellerautorin ihren frisch erkorenen Lover nach dem One-Night-Stand nicht mehr aus ihrer Wohnung.
Da capo ist angesagt. Doch Alexandre tischt alle (un-)möglichen Argumente und Ausreden auf, um türmen zu können, bis er sich eingestehen muss, dass ihn doch die Liebe zu Louise gepackt hat. Problem ist nur, dass Alexandre - natürlich unglücklich - verheiratet ist. Aber die Scheidung lässt nicht mehr lange auf sich warten. Pech ist freilich auch, dass der liebenswerte Schwindler nach der Hochzeitszeremonie seiner nun frisch angetrauten Louise beichten muss, dass seine inzwischen geschiedene Ex von ihm schwanger ist.
Keine mit rührseligem Happy End versehene Boulevardkomödie hat der französische Erfolgsautor Eric Assous mit "Glück - Le Bonheur" geschrieben, sondern ein mit viel Lebensweisheit, witzigen Dialogen und reichlich Pointen versehenes intellektuelles Dramolett über das Befinden der Ü-50er-Generation in punkto Liebe, Sex und neuer Partnersuche. Und wenn dieses Zweipersonenstück mit Barbara Wussow als selbstbewusste Sin-gle-Frau mit melancholisch-romantischen Anflügen und mit dem charmanten Peter Bongartz als mit herber Stimme und gestenreichen Macho-Statements argumentierendem Schwerenöter in der Midlife-Crisis besetzt ist, dann katapultiert sich dieses amüsante Stück in der ungemein flott abschnurrenden Inszenierung von Michael Wedekind zweifellos zum Publikumsrenner.
Komödie im Bayerischen Hof, Vorstellungen bis 12. März. Karten unter Telefon (089) 29 28 10.
