München
Fröhliches Ferienende

Blink-182 feiern große Punk-Party in der Münchner Olympiahalle

18.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:56 Uhr

Es darf gehüpft werden: Die Punk-Rock-Band Blink-182 aus San Diego (mit Schlagzeuger Travis Barker) brachte die Münchner Olympiahalle zum Toben. - Foto: Goldmann/Imago

München (DK) Die Pfingstferien stehen kurz vor dem Ende und dementsprechend groß ist die Feierlaune in der Münchner Olympiahalle. Knapp 8000, zu großen Teilen schulpflichtige Punk-Fans wollen es noch mal richtig krachen lassen.

Das mit dem Krachen fällt bei der ersten Vorband Lower Than Atlantis allerdings noch etwas verhalten aus. Aber schon beim zweiten Opener A Day To Remember kocht die Halle richtig - und beinahe schon über. Durch die Arena fliegen etliche Bierbecher, und auch das Pogotanzbein wird ausgiebig geschwungen. Der anfangs noch kleine Circle Pit erweitert sich zusehends, und zu mal punkigen und mal Metalcore-lastigen Songs wird sich fröhlich, aber stets freundlich im Kreis geschubst. Viele scheinen extra wegen der amerikanischen Erfolgsformation gekommen zu sein und gehen während der knapp 45 intensiven Minuten dementsprechend ausgelassen mit. Auch die mit der T-Shirt-Kanone ins Publikum geschossenen Textilien werden, wie bei Green Day vor einiger Zeit an gleicher Stelle, dankbar entgegengenommen.

Das Fun- und Skatepunk-Trio Blink-182 betritt relativ spät - erst um 22 Uhr - die Bühne, aber auch hier ist die Begeisterung von Anfang an riesig. Die Pogoaktivitäten fallen vielleicht etwas dezenter aus als bei den Vorgängern, dafür wird umso mehr gehüpft. Bierduschen und Crowdsurfing gibt es hier natürlich auch.

Die Gründungsmitglieder Mark Hoppus am Bass und Gesang und Travis Barker am Schlagzeug machen zusammen mit ihrem neuen Sänger und Gitarristen Matt Skiba, den man bei den Genrekollegen Alkaline Trio abgeworben hat, das sprichwörtliche Punk-Fass auf. Früh gespielte Hits wie "The Rock Show" und "What's My Age Again" treiben Hände und Stimmung gleichermaßen in die Höhe.

Während es bei früheren Auftritten mit dem alten Co-Sänger Tom De Longe zu verstärktem Austausch von Albernheiten und Wortgefechten kam, beschränken sich spaßige Aktionen und Äußerungen heute eher auf ein Minimum. Zwar klebt Hoppus seinem Sangeskollegen Skiba auch mal ein Plektrum auf die schweißnasse Stirn, aber heute steht mehr die Musik im Vordergrund. Und die funktioniert auch mit der neuen Stimme und aktuellen Hits wie "Bored To Death" bestens.

Ebenso im Mittelpunkt steht bzw. sitzt Schlagzeuger Travis Barker, der rhythmisch, aber auch optisch Großes leistet. Immer wieder baut er in sein Hochgeschwindigkeitsspiel Showelemente und Animationen wie das Drehen oder Kreuzen der Sticks ein. Hier stimmen Punk und Power.

Die zackige, gut gelaunte Performance der dreisten drei wird dank viel Rauch und Feuer noch heißer. Zwischendurch eine kleine Verschnaufpause mit einem Lied für alle "Fräuleins", bevor wieder so richtig Gas gegeben wird.

Zur mit einem Bossa Nova eingeleiteten Zugabe "All The Small Things" werden auf und vor der Bühne noch mal alle Reserven mobilisiert und aus allen Rohren geschossen. Nach 80 Minuten ist der Spaß, der heute etwas ernsthafter war als früher, auch schon wieder vorbei und die Fans ziehen glücklich von dannen. Am Montag steht wieder Schule anstelle von Punk auf dem Programm.