München
Am Pop-Himmel erstrahlen

Silbermond bringt in München mit pathetischen Songs und einer gelungenen Lichtshow den Saal zum Toben

22.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:47 Uhr

Eingängige Lieder: Stefanie Kloß trat mit ihrer Band auf. - Foto: Imago

München (DK) Mit ihrem aktuellen Album "Leichtes Gepäck" ist die Bautzener Band Silbermond endlich fast ganz oben am Pop-Himmel angekommen - bezeichnend, dass der Hit "Himmel auf" zu einem besonders großen der vielen Highlights des Abends wird. Ein bisschen Luft nach oben ist aber noch, denn die Olympiahalle ist mit knapp 8000 vorwiegend weiblichen Fans gut besucht, aber eben doch nicht ausverkauft.

Für den Quanten- und Karrieresprung in die größten deutschen Locations - laut Veranstalter sind es mindestens zehn Prozent mehr Publikum als beim letzten Mal - hat man sich einiges einfallen lassen und fährt neben satten 24 Songs auch eine große, abwechslungsreiche und extrem unterhaltsame Produktion auf. Bevor diese aber zum Einsatz kommt, sorgt der Singer/Songwriter Graham Candy aus Neuseeland bei Wohnzimmeratmosphäre dank der Stehlampen auf der Bühne für gute Stimmung.

Dann aber ist es Zeit für Silbermond und den großen Laufsteg, der fast bis in die Mitte der Halle reicht. Sängerin Stefanie Kloß taucht an dessen Ende auf und eröffnet den Abend mit "Intro (Die Mutigen)". Kloß ist es auch, die den Catwalk im weiteren Verlauf am meisten nutzt, aber auch ihre Musiker und sogar Fans gehen später noch den gleichen Weg.

Hymnische und pathetische Pop-Songs wie "Meer sein" und Balladen wie "Allzu menschlich" werden begeistert aufgenommen und mitgesungen. Die Sängerin scheint immer wieder sogar etwas überrascht angesichts der großen Resonanz zu sein und macht große Augen, die dank des schwarzen Kajals auf den großen Videoscreens sogar noch größer wirken. Die Begeisterung der Frontfrau und ihrer Band ist echt und ansteckend.

Neben den eingängigen und unbedingt mitsingtauglichen Songs wie "Himmel auf" tun technische Spielereien und gelungene Lichteffekte ein Übriges um den Saal zum Toben zu bringen. Zahlreiche bewegliche Elemente wie die Lichter und Leinwände lassen kaum Stillstand zu - höchstens die bewusst entschleunigte Nummer "Heut' hab ich Zeit" gönnt Fans und der sichtlich schwitzenden Sängerin mal ein kurze Verschnaufpause. Zu "letzte Bahn" vom Erfolgsalbum "Verschwende deine Zeit" fährt sogar das Schlagzeug an den Bühnenrand. Ein weiteres Set kommt später noch am Ende des Laufstegs zum Einsatz, wo dann die komplette Band Akustikversionen präsentiert. Ein weiterer Gimmick sind die Trommler, die bei "Krieger des Lichts" überall in der Olympiahalle auf den Rängen auftauchen. Bei "Symphonie" wird der Catwalk atmosphärisch rot und bei "Indigo" passend blau beleuchtet. Bevor es nach fast zwei Stunden mit den Zugaben losgeht, lässt sich Stefanie Kloß dann noch buchstäblich auf den Händen tragen und bis zur Bühne reichen.

Nach ganzen vier Encores, darunter natürlich der Echoprämierte Song "Das Beste" ist der gelungene Auftritt vorbei und Stefanie verspricht ein baldiges Wiedersehen.