Land der Träume

30.05.2008 | Stand 03.12.2020, 5:52 Uhr

Ingolstadt (DK) Ein „wunderbar wunderschönes Haus“ entdecken der kleine Bär und der kleine Tiger in Panama, dem Tiger-und-Bären-Paradies, das von oben bis unten nach Bananen riecht. Eigentlich ähnelt es ihrem alten Haus, das sie zurücklassen mussten.

„Das ist doch das Gleiche“, ruft ein vorlautes Stimmchen aus dem Publikum. Ist natürlich richtig. Aber schließlich lehrt uns Janoschs reizende Bilderbuchgeschichte „Oh, wie schön ist Panama“, die das Landestheater Dinkelsbühl jetzt unter der Regie von Peter Cahn für die Kleinsten bei den Theatertagen präsentierte, dass der Weg das Ziel ist. Das gemeinsame Abenteuer.
 
Interessante Begegnungen mit verrückten Hühnern oder wilden Cowboymäusen. Alexander Kratzer hat die bekannte Geschichte von zwei Freunden, die auszogen, das Land ihrer Träume zu finden, bearbeitet – und die Rahmenhandlung in ein Zirkuszelt verlegt. Dort proben zwei Clowns gerade das Komischsein. Weil sich die Seiltänzerin verhoben hat und der Zauberer verschwunden ist, sollen sie die Vorstellung allein bestreiten, tönt die Zirkusdirektorenstimme streng aus dem Off. Was tun? Eine Geschichte, sagt der kleine Bär.
 
„Panama“, klingt es da schon aus dem Publikum. Denn deshalb sind die Kinder in die Werkstatt gekommen. Also schlüpfen die Clowns in Kostüme – gelbbrauner Schal für den Tiger und pelzige Pulswärmer für den Bären – und öffnen die große Erzählkiste. In kindgerechter, aber nie anbiedernder Form spielen sich Susanne Langthaller und Knut Fleischmann durch die Geschichte, lassen immer wieder neue Puppen tanzen, zeigen die Ängste der Kleinen, persiflieren die Helden der Großen, lassen sich von der kecken Musik- und Geräuschkulisse (Andreas Harwath) vorantreiben und erzählen fast nebenbei von der Lust am Spiel, an Verwandlung und wie so ein kleiner Streifzug einmal über den Fluss und zurück zu einer aufregenden Reise durch die Fantasie werden kann.
 
Jede Kiste, das nehmen die jungen Zuschauer mit nach Hause, ist angefüllt mit Abenteuern. Und Panama, der Sehnsuchtsort, liegt immer ganz nah – man muss nur den Aufbruch wagen.