Ingolstadt
Zwischen Bayern und Bay Area

Impala Ray begeistert beim Ingolstädter Bluesfest in der Neuen Welt

03.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Wurzeln im Altmühltal: Impala Ray hat sein Debütalbum „Old Mill Valley“ genannt - Foto: Knobloch

Ingolstadt (DK) Ein junger Sänger aus Bayern hat für einen Abend in der Neuen Welt das 26. Ingolstädter Bluesfest kurzerhand zu einer Outdoor-Sommer-Festival-Location umfunktioniert. Impala Ray nennt sich der Musiker, mit bürgerlichem Namen Rainer Gärtner, der zwar in München lebt, aber seine Wurzeln im Altmühltal hat.

Infolgedessen heißt sein Debütalbum neudeutsch „Old Mill Valley“ und sein Musikstil Bay-Folk in Anlehnung an Bayern, aber auch die Bay Area bei San Francisco, wo es genau wie hier ebenso herrliche Berglandschaften gibt.

Warum sich Impala Ray jedoch ausgerechnet nach einer afrikanischen Antilope benennt, bleibt sein Geheimnis. Wunderbar harmoniert seine Stimme in den Liedermacher-Songs mit der Gitarrenbegleitung – und wunderbar passen dazu der Tuba-Bass von Nicola Missel sowie die Hackbrett-Harmonien von Carmen Unterhofer, welche zudem viele Stücke mit ihrem klaren Gesang bereichert. In dieser Trio-Besetzung bekommen die Nummern den richtigen Drive, auf den es fürs Publikum ankommt. Leider bremst der etwas brachial aufspielende Schlagzeuger Dominik Haider ein wenig den Hörgenuss. Mit seiner nicht nur im Lied über den Schmied („The Gambler“) übermäßig kraftvoll gespielten Floor-Tom und der dazu unsensibel getretenen Bass-Drum haut er so manchen Song regelrecht zu Kleinholz, sodass die Melodien, egal ob ruhig oder flott, darunter leiden.

Schließlich hat Impala Ray das Album extra im Haus der Oma im Altmühltal aufgenommen, um noch die Naturgeräusche vor dem Fenster mit drauf zu haben. Davon hätte an diesem Abend noch nicht mal ein Hauch gehört werden können. Manchmal ist weniger eben mehr.

Denn die Ideen von Impala Ray für die Arrangements seiner Songs haben definitiv Potenzial, und seine offene und begeisternde Art, die Zuhörer musikalisch zu unterhalten, macht auf jeden Fall Spaß. So kann man sich lebhaft vorstellen, wie es ist, wenn die Combo einen Platz an der Isar und bei schlechtem Wetter auch schon mal gerne den Waschsalon als Probenraumersatz nutzt. Titel wie „Go Bay Bridged“, „Tides Are Changing“ oder „White Palms“ machen Lust auf mehr. Und selbst wenn Impala Ray diesmal zwei Songs aus dem Programm als Zugabe wiederholen muss: Die Basis ist geschaffen, nun kann der Ausbau beginnen. Impala Ray wird mit seinem Bay-Folk diesen Sommer wohl noch viele Festival-Besucher glücklich machen!