Ingolstadt
Zauberhaftes Konzert

Alexander Suleiman, Irma Issakadze und Tam Vo präsentieren "Musik und Magie" im Ingolstädter Stadtmuseum

14.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr

Große Münzen zauberte Tam Vo aus den Haaren einer Konzertbesucherin. - Foto: Schaffer

Ingolstadt (DK) Der Zusammenhang von Musik und Magie ist für den Cellisten Alexander Suleiman ganz offensichtlich: "Was ich auf dem Cello mache, das muss der Zauberkünstler Tam Vo mit seinen Fingern erreichen." Von magischen Momenten spricht man bekanntlich in der Musik, genauso wie es in der Zauberei große Virtuosen gibt.

Ein großer Schritt ist es also nicht, einen Abend unter dem Motto "Musik und Magie" im Ingolstädter Stadtmuseum zu veranstalten.

In der Tat: Große Künstler verzauberten mit Geschick am Wochenende das Publikum - Alexander Suleiman am Cello wurde von der georgischen Pianistin Irma Issakadze begleitet, die Zauberei übernahm Tam Vo aus Los Angeles.

Bis zur Pause stand nur Musik auf dem Programm, allerdings zauberhaft ausgeführt. Suleiman und Issakadze spielten fast ausschließlich Werke des hier kaum bekannten zeitgenössischen georgischen Komponisten Vaja Azarashvili (Jahrgang 1936): Preludes und andere Charakterstücke jenseits des Mainstreams. Musik, die weniger an Arnold Schönberg und Igor Strawinsky anknüpft als an Peter Tschaikowsky und Claude Debussy; die handwerklich meisterlich komponiert ist, voller intensiver, romantisch schwingender Melodien, farbig ausgemalter Stimmungen. Nicht umsonst ist Azarashvili besonders als Filmkomponist bekannt. Und die beiden Interpreten spielten die Werke wunderbar, süffig, ergreifend - Suleiman eher mit großer emotionaler Geste, die Möglichkeiten seines Instruments vom verhauchten Pianissimo bis zum glühend expressiven Fortissimo ausschöpfend, Issakadze etwas kühler die Effekte kalkulierend.

Von Cello und Flügel ging es nach der Pause zu Spielkarten und Münzen. Letztere zauberte Tam Vo bereits am Anfang der Schau irgendwo aus dem Nichts hervor oder aus den Locken einer Besucherin. Völlig verblüffen konnte er das Publikum, als er acht spitze Nadeln nacheinander verschluckte und sie dann mit einem Nähfaden aus seinem Mund wieder herauszog, alle feinsäuberlich aufgefädelt. Alle Tricks präsentierte Tam Vo vor den kritischen Blicken des Publikums mit lässigem Humor als vollendeter Entertainer. Das Publikum rieb sich die Augen und applaudierte - hingerissen von so viel magisch-musikalischer Kunstfertigkeit.

Ein weiteres Konzert "Musik und Magie" gibt es am 19. Januar, 20 Uhr, im Schlösschen Hessellohe.