Ingolstadt
Wo Tradition auf Moderne trifft

"Suid things": Der zweite Pop-up-Store des Studios Famos in der Harderstraße 22 in Ingolstadt präsentiert Design aus Südafrika

24.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Foto: DK

Ingolstadt (DK) Südafrika liegt mitten in Ingolstadt - zumindest für die nächsten zwei Wochen. Denn das Studio Famos hat nach dem großen Erfolg und Interesse des ersten Pop-up-Stores im März, der der Upcycling-Kunst von Markus Ofner eine Bühne bot, nun den zweiten Shop eröffnet.

Unter dem Motto "suid things" (etwa: Süße Sachen aus dem Süden) kann man bis 6. August in den Räumen der Harderstraße 22 südafrikanisches Design bewundern - und kaufen. Denn das Studio Famos, hinter dem Sigrid Diewald und ihr Team der Designagentur schnellervorlauf stecken, versteht den Pop-up-Store als Mischung aus Shop, Ausstellung, Galerie, Treffpunkt und Netzwerk.

Pop-up-Stores (vom Englischen "to pop up", "plötzlich auftauchen") gibt es schon länger in Großstädten. Der Vorteil: "Man kann relativ unkompliziert mal etwas ausprobieren", erklärt Julia Well, die sich das Ingolstädter Konzept ausgedacht hat. "In Berlin ist es vermutlich schwieriger aufzufallen. Ingolstadt steht da noch am Beginn", sagt sie. "Wir wollen keine Konzerne, keine großen Betriebe, wir wollen Privatpersonen, Vereine, Organisationen mit einer guten Idee." Der temporäre Laden soll spannenden Produktdesignern eine Plattform bieten und Kulturinteressierten einen Treffpunkt - für eine bestimmte Zeit. Zwei bis drei Wochen lang ist er offen. Insgesamt vier solcher Pop-up-Stores sind geplant.

Für den aktuellen Store hat Sigrid Diewald Caroline Adam eingeladen, die in Berlin Kreuzberg den Laden "District Six" (auch als Onlineshop) führt, der komplett dem südafrikanischen Design gewidmet ist. Das Faible für die Regenbogennation Südafrika entdeckte sie durchs Reisen. "Ich habe mich sehr schnell in Land und Leute verliebt. Als Grafikdesignerin bin ich anfällig für alle schönen Dinge, die es dort gibt. Gerade Kapstadt ist sehr offen. Es gibt tolle Designmärkte. Und man kommt unkompliziert mit Designern in Kontakt", erzählt sie. Zwei Mal im Jahr reist sie nach Südafrika.

Das Land ist vielschichtig und vielseitig - von Klima und Vegetation über Flora und Fauna bis zur multikulturellen Bevölkerung. Hier trifft Tradition auf Moderne, befruchten internationale Einflüsse regionale Kunst. "Es gibt eine Mischung aus tollen Mustern und Farbmixe, aber auch ganz klare Formen, viel botanisch-floral - durch die artenreiche Pflanzen- und Tierwelt, die man dort findet", erklärt Caroline Adam. Sie legt darüber hinaus Wert auf fairen Handel, Nachhaltigkeit, oft sieht man recycelte und upcycelte Materialen. Viele der Designer kommen aus Kapstadt (Designhauptstadt 2014), aber auch aus Johannesburg, zwei kleine Manufakturen aus Swasiland.

Für die 70 Quadratmeter des Ingolstädter Pop-up-Stores hat sie "eine bunte Mischung" aus ihrem Sortiment mitgebracht: Schmuck, Kissen, eine kleine Auswahl an Möbeln, Weine, Aufbewahrungskörbe aus Stoff, handbedruckte Keramiktassen auf handgeschliffenen Holzuntersetzern, Kunstdrucke von den "Big Five" (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard), die sich in jedem Kinderzimmer gut machen, Drucke mit Fischmotiven, Seifen, Karten, Lampen, elegante Leder-Clutchs (gerade groß genug fürs iPad), Tablethüllen aus recyceltem Papier. "Mir macht vor allem das Kombinieren der Dinge Spaß", erklärt Caroline Adam.

Bis 6. August sind Abstecher in die südafrikanische Designszene möglich. Der nächste Pop-up-Store ist für den Herbst geplant - und ein spezieller zu Weihnachten.

Pop-up-Store "suid things", Harderstraße 22, bis 6. August, Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 14 Uhr.