Ingolstadt
Songs voller Strahlkraft

Ludwig Two verabschieden sich mit Unplugged-Konzert in der Neuen Welt

21.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

Stimmige Songs: Ludwig Two bei ihrem Abschiedskonzert in Ingolstadt. - Foto: Knobloch

Ingolstadt (DK) Das waren noch Zeiten, als in Ingolstadt das Audi-Rock-Pop-Festival im Veranstaltungskalender stand - leider nur einige wenige Male, einmal sogar als richtiges großstädtisches Stadion-Event im Sportpark mit Headliner Roxette. Eine der Vorgruppen war 2011 The Excess!, damals schon eine musikalisch sehr kreative Band.

Daraus entstanden ist die Formation Ludwig Two, die nun nach dem erst 2016 erschienen zweiten Album mit dem Titel "Goodbye Loreley" bereits ihr (vorläufiges) Abschiedskonzert gegeben hat. Ein Jammer!

Das Publikum in der ausverkauften Neuen Welt kam in den Genuss eines Querschnitts des musikalischen Schaffens der vier Altmühltaler mit durchdachten Arrangements von gecheckten Grooves und ohrwurmträchtigen Melodien. Jeder der vier Musiker weiß, was er kann und setzt das an genau den richtigen Stellen ein. Dabei kommen Andreas Eckert (Gesang, Piano, Gitarre), Thomas Thumann (Gesang, Gitarre), Jürgen Eiber (E-Bass) und Julian Menz (Schlagzeug) ungezwungen und leichtfüßig daher, sind dabei aber niemals oberflächlich, sondern produzieren stimmige Songs voller Tiefgang. Hinzu kommt ein perfekt abgemischter Sound, sodass jeder einzelne Song seine Strahlkraft voll entfalten kann.

Ludwig Two ist wohl die vielseitigste Indie-Rock-Band der Region - Nummern wie "Catch me", "Elefants", "Looney Eyes" oder "Tin Can" gehen unter die Haut - dabei übernehmen die beiden stimmlich sehr unterschiedlichen Sänger Andreas Eckert und Thomas Thumann im Wechsel den Lead-Part, was das Konzert allein schon abwechslungsreich macht. Das funktioniert mit den englischsprachigen Texten ganz fantastisch - obwohl sich die beiden ja mittlerweile im aktuellen Projekt Pam Pam Ida der bayerischen Muttersprache widmen. Und obwohl sie damit als Geheimtipp moderner Wirtshausmusik und mit dem Stück "Gockl" gerade als alternativer Wiesn-Hit gehandelt werden: Die Welle der derzeit überall gehypten Heimatmusik wird irgendwann brechen und dann wird Ludwig Two (hoffentlich) wieder aus der musikalischen Versenkung auftauchen, so spektakulär wie einst der Namensgeber im See verschwand. Schließlich sind sie ihren Fans nach einem derart gelungenen Unplugged-Abschieds-Konzert mindestens noch ein "Best-of-Unplugged-Live-"-Album schuldig!