Ingolstadt
Sind Roboter die besseren Menschen?

Das Junge Theater und Sebastian Eilers planen ein "Science-Fiction-Tanztheater" zum Thema künstliche Intelligenz

29.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Sind Roboter die Lösung für unsere sozialen Probleme? Sind sie Freund, Helfer oder Bedrohung? Und wie kommunizieren sie mit den Menschen? Im "Science-Fiction-Tanztheater" will man diese Fragen untersuchen. Derzeit laufen Workshops an Schulen. - Foto: Winckler

Ingolstadt (aw) Unter dem Motto "Fremdkörper" experimentieren das Stadttheater Ingolstadt und SETanztheater seit dieser Spielzeit mit einer eigenen Tanztheatersparte. Die Kulturstiftung des Bundes fördert mit dem "Doppelpass" die Kooperation von freien Gruppen und festen Häusern, um damit neue künstlerische Produktionen anzuregen.

Für die kommende Saison planen Sebastian Eilers und das Junge Theater ein "Science-Fiction-Tanztheater", das sich mit dem Thema künstliche Intelligenz auseinandersetzt - und der Frage: Sind Roboter die besseren Menschen? Zwei Schauspieler und drei Tänzer stehen dann gemeinsam auf der Bühne. Derzeit laufen bereits Workshops an Ingolstädter Schulen, um das Zielpublikum kennenzulernen und Erkenntnisse darüber zu gewinnen, inwieweit die Kinder und Jugendlichen (etwa 5. bis 7. Klasse) mit dem Thema bereits vertraut sind. Welche Ideen, Visionen, Hoffnungen, Ängste sie mit der Zukunftstechnologie verbinden. Wie wird die Gesellschaft 5.0 aussehen? "Roboter sind nicht nur Helferlein, sondern in Zukunft auch Sozialpartner. Wir schauen in die Zukunft und wir probieren diese Beziehung aus", sagt Regisseur Eilers. Aber was passiert, wenn die Roboter plötzlich klüger sind als die Menschen? Haben sie dann das Sagen? "Wir wollen für dieses Thema sensibilisieren, es kritisch beleuchten, damit man reflektierter damit umgeht."

Und: Eilers und seine Tänzer erarbeiten mit den Kindern auch eine Choreografie. Denn es geht nicht nur um das Thema Robotik, sondern auch um den Tanz als Theaterform und Erzählsprache. "Deshalb probieren wir uns mit den Kindern auch im Tanzen aus." Für die Musik will Eilers einen Sounddesigner verpflichten, der präzise für die choreografierten Szenen komponiert.

Wozu bräuchte Sebastian Eilers eigentlich einen Roboter? "Er könnte mir sehr im Büro helfen", sagt er und lacht. "Eigentlich bin ich ja ein Handwerker, aber zu 85 Prozent sitze ich am Schreibtisch. Das ist nicht der Grund, warum ich Tänzer und Choreograf geworden bin. Und: Ich würde auch mit ihm tanzen."