Ingolstadt
Multi-Talent mit absurdem Humor

Youtube-Star Teddy Teclebrhan begeistert im Ingolstädter Festsaal sein überwiegend junges Publikum

17.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

Er tanzt und singt umwerfend gut: Tedro „Teddy“ Teclebrhan in Ingolstadt - Foto: rje

Ingolstadt (DK) Grelle Lichter, lauter HipHop, Videoclips und absurder Humor – mit diesen Begriffen kann man ungefähr umreißen, was einen bei der Teddy-Show erwartet. So funktioniert auch der Youtube-Kanal des Internetstars, der über 500 000 Abonnenten hat und dessen erfolgreichstes Video 25 Millionen Mal angeklickt wurde.

Vor allem beim jungen Publikum ist Tedro „Teddy“ Teclebrhan beliebt. Das zeigt sich auch bei seinem Auftritt am Mittwochabend im Stadttheater. Der Festsaal ist voll besetzt und man blickt in die Gesichter zahlreicher Jugendlicher. Sie feiern ihren Star, der kurz die Bühne betritt, ein paar Töne zur Musik seiner Band singt, tanzt und wieder verschwindet. Dann erscheint er erneut – in der Figur des Percy mit Perücke und bunter Yamaha-Jacke.

Ihm auf den Fersen ist stets ein Kameramann, der Teclebrhan aus verschiedenen Perspektiven oder gelegentlich auch die direkten Reaktionen des Publikums auf die Leinwand bannt. Ist das das Kabarett der Zukunft? Der Jugend gefällt es. Die Zuschauer, die auf der Leinwand erscheinen, überbieten sich geradezu mit lässigen Reaktionen: Einer nickt dem Publikum zu, ein anderer zwinkert oder wieder einer macht eine Peace-Geste in die Kamera. Während Percy noch mit Naivität und seinem Stoffhund Rüdiger punkten kann, versucht es Teclebrhans nächste Figur, der ältere Schwabe Ernst Riedler, mit Ressentiments gegen Einwanderer. Knurrig blickt er in die Menge und erklärt schwäbelnd: „Ist das Multikulti hier. Das tut ja im Auge weh!“ In diese Kerbe drischt Ernst Riedler immer wieder – sehr zum Vergnügen des Publikums. „Ich hab nichts gegen Afrikaner. Die sind süß, uga uga.“ Während sein Kameramann einfängt, wie sich das Publikum vor Lachen biegt, macht Teclebrhan alias Riedler weiter. Sein Vorschlag: „Man könnte doch das Asylantenheim, das Frauenhaus und das Tierheim zusammenpacken. Natürlich um Strom zu sparen.“

Kaum ist die ausländerfeindliche Figur verschwunden, betritt Teclebrhans nächste Kreation die Bühne. Es ist der amerikanische Sänger Lohan Cohan, der zuvor mit einem großspurigen Trailer angekündigt wird. In dieser Rolle zeigt Teclebrhan allerdings, dass er neben seinem verrückten Humor auch noch andere Talente besitzt: Er kann fabelhaft singen. Mit voller Stimme schmettert er „End of the Road“ von Boys II Men. Natürlich – ein bisschen Absurdität muss einfach sein – trägt er dabei einen glitzernden brasilianischen Kopfschmuck, der den Auftritt sofort wieder ins Lächerliche zieht.

Genauso wie Teclebrhan grandios singen kann, tanzt er auch. Egal als Roboter oder als Michael-Jackson-Verschnitt mit Hut hinter einer Schattenwand – Teclebrhan bewegt sich gekonnt und präsentiert seinem begeisterten Publikum Tanzschritte, die sich der eine oder andere sicherlich für den nächsten Discobesuch abschauen wird.