Ingolstadt
Im Museumsshop

Weihnachtsausstellung in der Ingolstädter Galerie Haas

30.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Kostbarer Gips: Emilia Neumanns Objekte - Foto: Derstroff

Ingolstadt (DK) Es gibt Hocker und Seifen, Engel und Spiegel, Papierkreise und Leuchtobjekte – es ist Markt. Freilich kein kruscheliger: Eher wie ein edler Museumsshop präsentiert sich die Weihnachtsausstellung „Wände gut, alles gut“ in der Galerie Mariette Haas.

Hier wie da soll und kann man kaufen: In diesem Falle ausschließlich originale Kunst, in einer Preisspanne von fünf (!) bis rund 3000 Euro.

Beinahe alle Künstler und Künstlerinnen der Galerie haben die Galeristinnen Mariette Haas und ihre Tochter Lena Haas-Klein für die ihre Shopausstellung herangezogen, bei denen der renommierteste, der Nürnberger Akademiedirektor Ottmar Hörl, hilfreich zur Seite stand. Nicht nur mit eigenen Arbeiten von der Unschuldsseife über Schnipselbilder bis hin zum nun schwarzen Engel, sondern etwa auch mit der Empfehlung der Künstlerin Emilia Neumann. Ihre Arbeiten sind so rätselhaft wie überzeugend: Halbkugeln oder tortenförmige Gebilde, in pastellig changierender, kostbar scheinender Glätte. Mit Gips arbeitet die 33-jährige Bildhauerin, den sie gerne in Fundformen (hier etwa eine Filmrolle) gießt, um ihn danach mit Glätten und Polieren materialhaft zu verfremden.

Auch Diego Sindbert, von dem kräftig monochrom farbene, gewölbte Wandobjekte stammen, Marco Stanke, der die Malerei auf gewölbten Leinwänden aus der Dreidimensionalität holt oder Selzuk Dizlek mit leuchtenden Lichtlinien oder dem schimmerndem „Kringel Tondi“ stammen, teils als eigene, teils als Akademiestudenten aus Hörls Umfeld. Ebenso wie Iryna Prybal, die bei Haas schon mit einer berückenden Einzelausstellung punktete, und nun u. a. eine komplett schwarze Beflockungsleinwand zeigt.

Zu diesen jungen Positionen gibt es die folgende Generation: Rainer Seliger etwa (Kreideobjekt), Michael Post mit seinen schmalen farbigen Wandobjekten, Reinhard Wöllmer, der dickes Papier zu kreisförmigen, sehr räumlichen Wandobjekten verarbeitet oder Stefan Eberstadt, dessen stählerne Multiples ebenso als Objekt wie als Sitzhocker funktionieren. Und natürlich sind auch Altmeister wie Hellmut Bruch dabei, der nach wie vor mit seinen selbstleuchtenden Acryl-Objekten fasziniert. Sie alle bilden in der Galerie die Weihnachtsmarktgemeinde – und erzählen zugleich vom ästhetischen, am Konkreten orientierten Stil des Hauses.

Bis 6. Februar, Mi bis Fr von 14 bis 18 Uhr, Sa von 11 bis 15 Uhr. In der Adventszeit gibt es erweiterte Öffnungszeiten und Aktionen, die jeweils aktuell unter www.galerie-haas.de zu erfahren sind.