Ingolstadt
"Ein richtiger Crossover-Abend"

Andreas Martin Hofmeir und seine musikalische Lesung "Kein Aufwand"

06.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Neugierig auf Neues: der Tubist Andreas Hofmeir - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Wenn der Ausdruck „Multitalent“ gerechtfertigt ist, dann bei ihm: Der in Geisenfeld aufgewachsene Andreas Martin Hofmeir unterrichtet Tuba am Mozarteum in Salzburg, war bis zu seinem Ausstieg mit der Band LaBrassBanda sehr erfolgreich in Popmusik und findet auch als Kabarettist ein immer größeres Publikum. Nun geht er wieder mit einer musikalischen Lesung unter dem Titel „Kein Aufwand“ auf Tournee.

Auftakt ist am Donnerstag in Neuburg. Die weiteren Termine in der Region finden Sie unten – wobei es zwischen den Abenden unter der Überschrift „Teil 1“ und denen unter der Überschrift „Teil 2“ fast keine Überschneidungen gibt. Im Vorfeld der Tour haben wir mit Andreas Martin Hofmeir gesprochen.

 

Herr Hofmeir, was können wir von Ihrer musikalischen Lesung erwarten?

Andreas Martin Hofmeir: Es wird eine Mischung aus Konzert, Kabarett und Lesung. Ich war immer in vielen Genres zu Hause, habe klassische Musik gemacht, habe Kabarett gemacht, habe Jazz und Popmusik gemacht, ich habe geschauspielert, geschrieben – und in dieser musikalischen Lesung kommt nun alles zusammen.

 

Im Zentrum des Abends steht aber doch eine Lesung – was lesen Sie denn vor?

Hofmeir: Was ich lese, das ist quasi meine Autobiografie. Das sind wahre Geschichten aus meinem Leben, die teilweise wirklich unglaublich sind. Aber diese Geschichten sind zu hundert Prozent wahr. Dazu spiele ich hauptsächlich brasilianische Musik, aber auch klassische Musik und Pop. Es wird also ein richtiger Crossover-Abend.

 

Sie müssen ständig zwischen den Stilen wechseln, weil Ihnen selbst schnell langweilig wird, wenn Sie lange eine einzige Sache machen. Stimmt das? Sie sind ja auch bei LaBrassBanda ausgestiegen.

Hofmeir: Ich war einfach neugierig auf Neues. Bei LaBrassBanda wusste ich, was zu erwarten war, wusste ich, wie Konzerte ablaufen. Es hat schon Spaß gemacht, aber es war irgendwie auch klar, dass das nicht immer so weitergeht. Ich wollte wieder andere kreative Dinge machen, vor allem wieder mehr Kabarett und auch wieder mehr Klassik, wobei ich den Rückenwind durch die Echo-Verleihung nutzen wollte. Das alles wäre mit LaBrassBanda schwer vereinbar gewesen, weil die Arbeit mit der Band doch sehr zeitintensiv ist.

 

Zeitintensiv ist ein gutes Stichwort: Wie bringen Sie alle Ihre Aktivitäten unter einen Hut?

Hofmeir: Indem man sich möglichst wenig Gedanken über Zeiteinteilung macht. Ich mache ja nur Dinge, die mir leicht von der Hand gehen, die quasi automatisch aus mir herauskommen. In der Masse ist es schon aufwendig, aber die einzelnen Tätigkeiten fallen mir recht leicht: Ich schreibe gern, das fällt mit leicht, Musik machen fällt mir leicht, auf der Bühne aufzutreten fällt mir leicht. Wenn diese Tätigkeiten mir alle nicht liegen würden und ich sie ungern machen würde, wäre die Menge meiner Tätigkeiten sicherlich eine Katastrophe.

 

Dennoch gehört zum Musikmachen auch das Üben. Das muss doch auch noch irgendwie Platz finden.

Hofmeir: Das stimmt. Deshalb habe ich das Üben ausgelagert und mache es meistens nachts. Es gibt Phasen, da steht das Üben im Vordergrund, und es gibt Phasen, da stehen die Auftritte im Vordergrund. Natürlich habe ich Phasen in meinem Leben gehabt, da habe ich acht bis zehn Stunden am Tag geübt. Das geht aber auch nicht anders, das ist wie beim Leistungssport.

 

Und wenn Sie jetzt nachts üben – wann schlafen Sie da?

Hofmeir: Schlafen kann man auch tagsüber. Ich habe auch gern beim Orchester geschlafen – in der Probe oder während der Aufführung. Ich hatte immer sehr verlässliche Partner an der Posaune, die mich rechtzeitig aufgeweckt haben, bevor mein Einsatz kam.

 

Das Interview führte Markus Schwarz.

 

Termine: 8.10. Neuburg, Rennbahn (Teil 1, trotz vorübergehender Schließung!), 25.10. Oase Steinerskirchen (Teil 2), 27.10. Ingolstadt, Halle 9 (Teil 2), 29.10., Wendelstein, Jegelscheune (Teil 1), 30.10., Aichach, Schloss Blumenthal (Teil 1)