Ingolstadt (DK) Sie sind klar, reduziert und verständlich. Die konkreten Flächen von Stefan Eberstadt und Ben Muthofer führen diese Tage einen Dialog in der Galerie Mariette Haas. Unter dem Namen „Shapes and Objects“ stellen die beiden Künstler erstmalig gemeinsam aus.
Was Eberstadt flächig an die Wand hängt, stellt Muthofer gefaltet auf den Boden. Ein Dialog mit Ecken und Kanten, der erstaunlich gut harmonisiert.
Wie ein Papierfalter wirkt sie, die weiße, zwei Meter hohe Stele von Ben Muthofer. Leicht und unbeschwert. Doch statt einzuknicken, zeigt sie Kante und präsentiert sich in schwerem Stahl. Gleich nebenan hängen drei große Flächen von Stefan Eberstadt in Schwarz und Weiß, zusammengeschoben, verschoben. Im Ergebnis hängt eine neue Fläche. Auch sie wirkt leicht, doch auch sie ist aus Eisenblech – der Schein trügt. Eine ausbrechende Spitze pointiert den nebenstehenden Papierfalter. Nimmt den Dialog auf. „Es geht um die Spannung im Raum“, erzählt Eberstadt. Die erreicht er durch kontrastierende Farben, aber eben auch durch ausbrechende Formen, die er kombiniert. Wie eine „musikalische Komposition“, in der es auch mal quietschen kann.
Eberstadt arbeitet nicht nur in der bildenden, sondern auch in der angewandten Kunst. Im Arbeitsprozess mache er aber keine Unterschiede. Design und Kunst – zwei unzertrennliche Bereiche. Die Übergänge sind fließend. Muthofer bekräftigt: Vor allem die Konkrete Kunst lebe von einer Formensprache, die alltäglich ist. Eben wie das Design. „Das eine gestaltet die Welt praktisch, das andere geistig“, ergänzt Eberstadt. So gesehen verstehen sich die Arbeiten von Eberstadt und Muthofer nicht nur als autonome Kunstwerke, sondern auch als zeitlose Wohnobjekte im Dialog um Eck.
Galerie Mariette Haas, Neubaustraße 2, Ingolstadt, bis 8. August, Mittwoch bis Freitag 14 bis 18 Uhr, samstags 11 bis 15 Uhr.
