Ingolstadt (DK) "Hurra, die Schule brennt!" hieß 1981 ein Hit der damaligen Neuen Deutschen Welle. Der stammte von der bereits 1978 aus der linken Szene ihrer Heimatstadt Hagen hervorgegangenen Band Extrabreit, die mit Rock und kritischen deutschen Texten für Aufsehen gesorgt hatte, sich selbst hingegen eher als dem Punk zugehörig betrachtete und schließlich in der "Bravo" landete, was nach einem Hit wie dem erwähnten aber auch nur folgerichtig war.
Gegründet als Quartett - aus dieser Zeit ist nur noch Gitarrist Stefan Kleinkrieg dabei - wechselte die Besetzung häufig. Aktuell tourt die Band als Quintett durch Deutschland und sollte dabei natürlich auch einige ihrer alten Songs mit im Gepäck haben. "Polizisten", "Flieger, Grüß mir die Sonne", "Annemarie" oder "Kleptomanie" dürften sich bei einigen Fans der ersten Stunde gut im Gedächtnis eingenistet haben. Extrabreit hatten in der Folge das Problem, den Spagat zwischen immer wieder wirklich guter Musik und deren Hitparadentauglichkeit, also im Grunde zwischen Anspruch und Schlagereinerlei, richtig hinzubekommen. Das bedeutete, dass ab Mitte der 80er-Jahre ihr Stern langsam zu sinken begann, da half auch die phasenweise Umstellung auf englische Texte nicht weiter, und man löste sich zwischenzeitlich sogar auf.
In den 90ern präsentierte die Band sich dann als Deutschrockband mit bissigen, gesellschaftskritischen, ironischen und melancholischen Texten, der Erfolg der frühen Jahre zu Zeiten der Neuen Deutschen Welle wollte sich jedoch nicht mehr einstellen. Am 20. Mai gastiert Extrabreit im Kulturzentrum neun.
Konzert am 20. Mai um 20 Uhr im Kulturzentrum neun. Karten gibt es in allen DK-Geschäftsstellen, im Westpark und in der Touristeninfo.
