Ingolstadt
Beinahe schwerelos

Wirbelnde Show der Tanzelite: "Night of the Dance" begeistert im Ingolstädter Festsaal

20.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Viel Temperament und Leidenschaft präsentieren die Tänzer bei der "Night of the Dance". −Foto: Erl

Ingolstadt (DK) Man könnte neidisch werden auf die Eleganz der Bewegungen, auf die wie schwerelos wirbelnden Körper und auf die federgleiche Leichtigkeit der Stepptanz-Choreografie. Wüsste man nicht, dass dort auf der Bühne im Festsaal des Stadttheaters die Tanzelite aus aller Welt die Zuschauer mit hinein in die "Night oft the Dance" nimmt.

So aber bleibt nur Bewunderung für den Zauber aus Bewegung, Musik und Akrobatik, den die 16 Profitänzerinnen und -tänzer des Ensembles am Montagabend auf der Bühne entfalten.

Ihr Leitfaden ist dabei Tanz und Eleganz aus allen Weltregionen, gepaart mit den Rhythmen und Klängen von der Copacabana Brasiliens, den Straßen der Bronx in New York bis zu Irlands grüner Insel. Zudem haben sie südamerikanische Artistenpaare von "Pura Vida" eingebunden, die weit über den reinen Tanz hinaus mit schwindelerregender Akrobatik und zirkusreifer Artistik die Zuschauer in ihren Bann ziehen. Es sind gelenkig-geschmeidige Körper, die diese Welt des Tanzes an die Donau bringen. Und sie begeistern schon von den ersten Schritten der Tänzerinnen an.

Nur kurz dauern die Szenenwechsel. Während mancher im Publikum sich noch überlegen mag, wie die stets frisch und dynamisch wirkenden Tänzerinnen und Tänzer es wohl schaffen, sich in ihre hautengen Hosen zu zwängen, wirbeln sie schon wieder in neuen Kostümen über die Bühne. Sie müssen sich in ihrem Bühnenprogramm oft umziehen. Die Reise in der Welt des Tanzes bietet natürlich viele Anklänge aus "Riverdance" und "Lord oft the Dance" mit perfekt synchronisiertem Stakkato der Stepptanzschritte. Das sind vor allem akkurat rhythmisch über den Bühnenboden donnernde Schuhe bei steifem Oberkörper im traditionell irischen Stil. Klassischer Balletttanz mit Elementen aus "Schwanensee" und afrikanische Elemente fehlen ebenso wenig wie Szenen in Applikation zum Tanzfilm-Klassiker "Dirty Dancing". Michael Jackson und sein Moonwalk wird ebenso wie der Tanz der Zombies in seinem Hit "Thriller" nahezu authentisch in Erinnerung gerufen. Bis diese musikalisch-tänzerische Zeitreise mit faszinierenden Körpern, die immer in Bewegung sind und dabei nie schwitzen beim modernen Breakdance angekommen sind, dürfen die längst begeisterten Zuschauer vielfältige Impressionen durchleben. Die gut 90-minütige Bühnenshow lebt zwar von den fesselnden Tanzchoreografien mit ihren farbigen Bildern, der staunenswerten Akrobatik, den vielfältigen fantasiereichen Kostümen und der packenden Musik, aber auch von viel Humor in der Inszenierung.

Immer wieder suchen Akteure den Kontakt zum Publikum, vergnügen sich in Clownereien und animieren zum Mitmachen. Zum Finale dürfen die Menschen bis hinauf in die Ränge richtig aktiv werden. Einer der Animateure übt mit ihnen launige Bewegungsabläufe mit Klatsch-Effekt ein und er merkt schnell, dass die Umsetzung bei aller Begeisterung noch Luft nach oben lässt. "O. K., Ingolstadt, wir werden sehen", meint er hoffnungsvoll und irgendwie klappt es dann doch, das angetretene Ensemble und die Leute vor der Bühne zu einer in Bewegung verbundenen Gemeinschaft zu formen. Der Versuch war es jedenfalls wert, und der begeisterte Applaus des Publikums ist ihnen ohnehin sicher.