Ingolstadt
Aus dem Bauch heraus

Das "Jimi Hendrix Project" mit Erika Stucky im ausverkauften Diagonal

30.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr

Musikalisches Chamäleon: Erika Stucky begeisterte mal mit Schneeschaufel oder Kinder-Mikrofon. - Foto: Knobloch

Ingolstadt (DK) Aus dem Bauch heraus Musik machen und dennoch wissen, was man da tut. So oder so ähnlich könnte man den Ansatz vieler berühmter Musiker sehen, einer darunter Jimi Hendrix, der Sänger und Gitarrist, welcher mit 27 Jahren diese Welt viel zu früh für immer verließ. Am 27. November wäre er 75 Jahre alt geworden - somit ist eine Hommage an ihn wahrlich gelungenes Timing.

Die bereits seit 1993 unter dem Motto ". . . play the music of Jimi Hendrix" auftretenden Musiker Christy Doran (E-Gitarre) und Fredy Studer (Schlagzeug) haben sich diesmal den Bassisten Thomy Jordi sowie das Schweizer Musik-Chamäleon Erika Stucky mit ins Boot geholt. Letztere war bereits zum fünften Mal im Ingolstädter Diagonal zu Gast, konnte auch diesmal wieder auf einen ausverkauften Saal blicken und hatte ihre Freude mit der fantasievoll angebrachten Vorweihnachtsdekoration.

Die vier Musiker sind, was Performance und Improvisation anbelangt, auf einer Augenhöhe. Der irischstämmige Wahlschweizer Christy Doran ist kongenial auf Drummer Fredy Studer eingespielt. Zusammen gründeten sie 1972 die Schweizer Rockjazz-Band Om, die heute noch gelegentlich aktiv ist. Erika Stucky passt zu ihnen wie die Faust aufs Auge: Die US-amerikanisch-schweizerische Performerin beweist einmal mehr, dass die Stimme durchaus als Instrument ernst zu nehmen ist. Sie fühlt die Musik durch und durch. Egal ob mit der Schneeschaufel in der Hand oder dem Kinder-Verzerr-Mikrofon am Mund. "Biosauna bringt nix - es muss schon richtig heizen, das wisst ihr, und das wollt ihr!" ruft sie dem Ingolstädter Publikum entgegen und folgt ihrem Aufruf mit Elan. Egal ob "Voodoo child", "Foxy Lady", "Hey Joe", "Drifting" oder "Purple Haze" - jede Nummer von Jimi Hendrix wird zu einer wahren Experience mit diversen Zitaten anderer Rock-Pop-Klassiker verarbeitet.

Und so leuchtet der Geist dieses genialen Musikers, der als Synästhetiker ein Zusammenspiel von Tönen, Farben und Emotionen in seinen Stücken erklingen ließ, weiter in diesem Projekt. Wie könnte man es schöner umschreiben als mit den Textzeilen aus "Up from the Skies": "I just want to know about the rooms behind your mind: do I see a vacuum there or am I going blind? Or is it just remains from vibrations and echoes long ago - things like love the world and let your fancy flow." In diesem Sinne haben Erika Stucky, Chris Doran, Fredy Studer und Thomy Jordi den Auftrag, Jimi Hendrix' Musik weiterleben zu lassen, zu 100 Prozent erfüllt!