Freddi,
Was ist die Liebe?

Ein Mädchen zu Beginn der Pubertät

07.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Freddi, Valle Müs und die Sache mit der Liebe. Von Mara Schindler und Bildern von Dorothée Böhlke, Verlag Rowohlt Rotfuchs, 128 Seiten, ab 10 Jahren, 9,99 Euro.

Freddi heißt eigentlich Fredrika, wohnt in Hoppelstein im Mecklenburgischen und damit "janz weit draußen", wie man in Berlin gerne sagt, wenn man von einem Dorf spricht, das so das glatte Gegenteil einer aufregenden Großstadt ist.

Doch Freddi ist gerade deshalb so glücklich. Sie wohnt im alten Bahnhof, den ihr Vater, ein Tischler, umgebaut hat. Und sie hat einen Hund, ihren Valle Müs, eine Promenadenmischung, ein Prachtexemplar mit prächtigen Ohren, schwarzem, seidig glänzendem Fell und einer schneeweißen Schwanzspitze. Die ist wichtig, denn Freddi ist mit ihm viel draußen, sogar allein im Wald und im Dunkeln, sodass sie Valle Müs nie verliert. Eine Idylle. Aber wie so oft, dauert diese nicht an: Freddis Eltern streiten, ihre Mama zieht nach Berlin. Zurückbleiben die Zehnjährige, Papa und Valle Müs. Und so beginnt Freddi, über die Liebe nachzudenken. Wann beginnt sie, und wann hört sie auf? Wie spürt man, ob man verliebt ist? Langsam wacht das burschikose Mädchen auf, fragt nach bei den Leuten im Dorf und beobachtet. Und dann zieht auch noch "der Lange" in das Nachbarhaus.

Aus wechselnden Perspektiven führt Mara Schindler durch die Gefühlswelten eines Mädchens zu Beginn der Pubertät. Und Dorothée Böhlke verpasst den Seiten ihre frechen, farbigen Illustrationen. Am Ende gibt es zwar ein Happy End, aber keines mit Zuckerguss, sondern ein realistisches mit vielen Kompromissen in dieser warmherzig und pfiffig geschriebenen Geschichte.