Eichstätt
Weihnachten aus aller Welt

Der Eichstätter Domchor stimmt mit festlicher Musik auf den Heiligen Abend ein

18.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:03 Uhr

Werke aus aller Herren Länder brachte der Eichstätter Domchor zu Gehör. - Foto: Greck

Eichstätt (DK) Aus Frankreich, Spanien, Österreich, Amerika und Deutschland hatte der Eichstätter Domchor Weihnachtsweisen für sein Konzert zusammengetragen. Mit freudig rhythmischen, getragenen oder festlichen Chorsätzen begeisterten die rund 40 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß das Publikum im gut besuchten Eichstätter Dom.

Bei diesem vielfältigen Programm zeigte sich der Domchor stets flexibel: Egal, ob drei- oder neunstimmige Stücke - für die Sängerinnen und Sänger des Ensembles stellte das keine große Herausforderung dar. In der "Advents-Collage" aus der Feder von Domkapellmeister Christian Heiß kombinierten sie diese verschiedene Mehrstimmigkeit sogar und präsentierten unterschiedliche Antifone zum Einzug. Zur Einstimmung auf das näher rückende Weihnachtsfest hatte der Domchor auch drei der "O-Antifonen" ins Programm aufgenommen, die in der katholischen Liturgie in den letzten sieben Tagen vor Weihnachten vorgesehen sind. Er trug "O Adonai", "O Oriens" und "O Radix Jesse" mit modernen, spannungsgeladenen Harmonien vor, arrangiert von Herman Strategier.

Das "Ave Maria" des zeitgenössischen finnischen Komponisten Jaakko Mäntyjärvi war ein besonderer Höhepunkt des Abends: Ein getragener dreistimmiger Männerchor trug ein schlichtes "Ave Maria" vor, während die Frauenstimmen den Text vielstimmig durcheinander darüber sprachen - eine hervorragende Kombination aus Aufregung und Ruhe. Einen Klangteppich zauberte der Domchor bei "Nesciens mater" von Jean Mouton in den Eichstätter Dom. Flächig schwebten die gut intonierten Akkorde des achtstimmigen Satzes durch die Kathedrale.

Unterstützt wurde der Domchor bei seinem Konzert von Martin Bernreuther an der frisch renovierten Domorgel, deren Sanierung im Sommer dieses Jahres abgeschlossen werden konnte. Dabei versah der Domorganist die Melodie von "Nun komm, der Heiden Heiland" von Johann Gottfried Walther mit reichen Verzierungen und Variationen. Bei Alexandre Guilmants "Offertoire sur le Noël" zog Martin Bernreuther dann alle Register seines Instruments. Sogar das selten gehörte Glockenspiel erklang.

Der Domchor begann seine musikalische Reise um die Welt in Deutschland mit einem schwungvollen "In dulci jubilo" von Max Reger und mit Michael Praetorius €˜ schlicht getragenem "Es ist ein Ros entsprungen". Fahrt nahm die Reise wieder in Oberösterreich und mit dem von dort stammenden "Der Heiland ist geboren" auf. Beschwingt arrangiert vom ehemaligen Eichstätter Domkapellmeister Wolfram Menschick, stimmte der Satz das Publikum auf die Weisen aus Frankreich, Amerika und Spanien ein: Mit dem altfranzösischen "Il est né le divin enfant" erzählte der Domchor freudig von der Ankunft des Herrn. Diese Geschichte als Spiritual verpackt präsentierten die Sängerinnen und Sänger mit "Glorious Kingdom", während sie sie mit "Riu, riu, chiu € zusammen mit Trommeln und Zimbeln und gepaart mit spanischer Lebensfreude erzählten.

Bei all diesen Weihnachtsweisen aus verschiedenen Ländern traf der Domchor stets den richtigen Ton und Stil. Frauen- und Männerstimmen gestalteten die Strophenlieder abwechselnd, sodass sie immer wieder eine neue Gestalt bekamen. "O Jesulein zart € von Christian Heiß führte den Domchor festlich getragen nach Deutschland zurück, bevor er sein Konzert mit "O du fröhliche", arrangiert von Georg Ratzinger, schloss und seinen wohlverdienten Applaus genoss.