Demo gegen Datengier

13.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:41 Uhr

Berlin (dk) Unter dem Motto "Freiheit statt Angst" haben am Wochenende rund 7500 Bürger auf dem Potsdamer Platz in Berlin für mehr Bürgerrechte und Datenschutz demonstriert. Ein Bündnis aus 127 Organisationen, Parteien und Verbänden hatte zu dem Protestmarsch aufgerufen.

Vor allem die zunehmende Speicherung von Daten auf Vorrat wurde hart kritisiert. Der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske mahnte, dass die europäische Geschichte der vergangenen 80 Jahre gezeigt hätte, zu welch wahnsinnigen Zwecken Datensammlungen auch im Nachhinein missbraucht werden könnten.
 
Der unter dem Pseudonym "padeluun" auftretende Anmelder der Veranstaltung meinte, das Thema Vorratsdatenspeicherung sei noch nicht vom Tisch. Zwar sei im März die anlasslose Speicherung sämtlicher Verbindungsdaten von Telefongesprächen" gestoppt worden, doch würde das Festhalten der Daten auf anderen Wegen sehr wohl weitergehen. Einen Stopp für die elektronische Gesundheitskarte forderte Martin Grauduszus, Präsident der Freien Ärzteschaft. Auch ein Pkw im Stile von Googles "Street View"-Kamerawagen war am Start.
 
Ein Polizist wurde bei der Demonstration durch einen Böllerwurf leicht verletzt.