Erste Katastrophenschutzübung auf ICE Strecke Ingolstadt - Nürnberg

18.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:51 Uhr

−Foto: Oliver Strisch

Denkendorf (dk) Über 400 Helfer waren in der Nacht auf Sonntag bei der ersten Katastrophenschutzübung im Tunnel auf der ICE-Strecke Ingolstadt - Nürnberg im Einsatz. Vor Ort war auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann.



Übungsszenario war ein ICE-Zug, der im Tunnel auf einen unbekannten Gegenstand fuhr und daher eine Vollbremsung vornehmen musste. Zahlreiche Personen wurden verletzt. "Mit der Übung haben wir unsere Alarm- und Einsatzplanung sowie die technischen Anlagen und Sicherheitsvorkehrungen im Tunnel überprüft. Wichtig war auch das Zusammenspiel zwischen den Einsatzkräften unter Führung der Örtlichen Einsatzleitung, dem Landratsamt als Katastrophenschutzbehörde und der Deutschen Bahn AG. Wir werden die Ergebnisse der Übung in den nächsten Wochen jetzt genau analysieren und gegebenenfalls nachsteuern, wenn wir Optimierungsbedarf feststellen", so der Innenminister.
 

Hintergrund der Übung war unter anderem der ICE-Unfall im Landrückentunnel in Hessen im April 2008, bei dem ein ICE in eine Schafherde raste und entgleiste. Die Alarmierungsplanungen der Kreisverwaltungsbehörden für Bahnstrecken wurden und werden im Zuge der Einführung Integrierter Leitstellen völlig überarbeitet.

Künftig sollen auch im Rahmen des regelmäßigen dreijährigen Übungsrhythmus alle sechs Jahre Katastrophenschutzvollübungen - wie jetzt im ICE-Tunnel Irlahüll - in einem Eisenbahntunnel in Bayern stattfinden. In diese Übungen sollen sämtliche Eisenbahntunnel über 1.000 Meter Länge einbezogen werden. Alle drei Jahre soll eine so genannte Stabsrahmenübung durchgeführt werden, die - im Unterschied zu Vollübungen - ohne operierende Einsatzkräfte vor allem die Kommunikation der jeweiligen Einsatzleitungen überprüft.