Zandt
800 Kilometer mit dem Postrad auf Tour

Der Zandter Richard Neugebauer (65) startet am nächsten Montag und sammelt damit wieder für einen guten Zweck

12.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:57 Uhr

Extremsportler und Postbote Richard Neugebauer fährt mit dem Postrad von München nach Düsseldorf. Anlass ist der 200-jährige Geburtstag des Fahrrads. - Foto: privat

Zandt (wth) Einige Jahre Auszeit hat sich der Extremsportler Richard Neugebauer, ein Ingolstädter Postbote und gebürtiger Zandter, gegönnt. Jetzt aber wird er, mittlerweile 65-jährig, wieder in den Sattel steigen und zu einer fünftägigen Tour mit einem Postrad von München nach Düsseldorf starten.

Stationen werden Nürnberg, Mannheim, Frankfurt und Bonn sein.

Anlass dieser Fahrt ist der 200. Geburtstag des Fahrrades. Deshalb ist auch Mannheim ein Etappenort, denn dort hat Karl Drais am 12. Juni 1817 zum ersten Mal öffentlich seine Draisine, Vorreiterin des Fahrrads, getestet. Von jeher wird das Fahrrad bei der Deutschen Post als unverzichtbares Arbeitsmittel benutzt zur Unterstützung der Briefträger. Und einer dieser Briefträger ist Richard Neugebauer, der noch lange nicht an Ruhestand denkt und beinahe täglich mit seinem Radl die Post zu seinen vielen Kunden bringt.

So ist nur zu verständlich, dass die Deutsche Post bezüglich der Aktion auf ihn gekommen ist und die Jubiläumsaktion als Sponsor unterstützt. Es war immer ein Anliegen des Extremsportlers, dass seinen Aktionen soziale Aspekte zugrunde liegen. Das war so bei seinen drei Eintragungen ins Guinness-Buch der Rekorde und wird auch diesmal so sein.

Die Strecke beträgt rund 800 Kilometer, und jeden dieser Kilometer unterstützt die Deutsche Post mit einem Geldbetrag für eine soziale Sache. Am ersten Tag nachmittags kommt Neugebauer nach Ingolstadt und wird einen Scheck über 800 Euro für das Peter-Steuart-Haus übergeben.

So richtig ernsthaft vorbereiten auf die Tour, die am 19. Juni gestartet wird, muss sich Richard Neugebauer nicht. Er ist so fit, dass ihm das Ganze nicht schwer fallen wird. Hoffentlich macht das Wetter mit, damit seinen Betreuern, die im Begleitfahrzeug mit dabei sind, weniger Arbeit zukommt. Ganz wichtig ist dem Ausdauersportler allerdings schon, dass sein Physiotherapeut und langjähriger Mitstreiter Peter Weigl an seiner Seite ist, "denn eine Massage tut meinen Wadln natürlich schon gut". Nach Düsseldorf fährt "der radelnde Postbote" sozusagen stellvertretend für seine vielen Kolleginnen und Kollegen, die in ganz Deutschland tagtäglich auch bei Wind und Regen mit der Post unterwegs sind.

Bekannt geworden ist das sportliche Multitalent, das mittlerweile rund 55 000 Euro für einen guten Zweck erstrampelt hat, mit außergewöhnlichen Aktionen. So radelte er entlang der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau rund 7000 Kilometer nach Wladiwostok. Anlässlich der Europawahlen 1994 unternahm er eine Tour durch zwölf Hauptstädte der Europäischen Union innerhalb von 23 Tagen.

Die Guinness-Buch-Einträge waren unter anderem wegen eines 24-Stunden-Tennisspieles oder eines Spinning-Marathons. Einmal hat der aktive Golfsportler, der auch ein guter Fußballer war, für karitative Zwecke 24 Stunden lang unter Wasser auf einem Spinning-Rad gestrampelt. Es sind also die besten Voraussetzungen gegeben, dass der 65-Jährige, dem man sein Alter nicht ansieht, die Tour von München nach Düsseldorf bestens übersteht, zur Freude seiner Postlerkollegen.