Warnung vor Betrug beim Zensus

16.05.2011 | Stand 03.12.2020, 2:49 Uhr

Kelheim/München (DK) Die Behörden warnen vor Anrufen von falschen Volkszählern. Unter dem Vorwand, Erhebungsbeauftragte des Zensus 2011 zu sein, haben sich im Kreis Kelheim bislang unbekannte Personen telefonisch bei Bürgern gemeldet und versucht, sensible Informationen zu erlangen. Das bestätigten gestern das Kelheimer Landratsamt und Anke Schwarz, die stellvertretende Pressesprecherin des Statistischen Landesamtes in München, das die Haushaltsbefragung organisiert.

Nach Auskunft von Schwarz haben die Trittbrettfahrer unter anderem nach der Höhe des Einkommens oder der Kontonummer gefragt. Sie hätten zudem wissen wolle, ob man im Haushalt alleine lebe. Die Zensus-Referentin warnt dringend davor, telefonisch Auskünfte zu erteilen. "Die Kontonummer oder das persönliche Einkommen sind beim Zensus kein Thema", versicherte die Sprecherin. Zudem laufe der gesamte Zensus ausschließlich in Schriftform ab.

Das Ziel der mysteriösen Anrufe sei noch nicht genau erkennbar, erklärte Schwarz. Möglicherweise handle es sich um Trickbetrüger oder Einbrecher, die herausfinden wollen, ob in einer Wohnung etwas zu holen ist. Die Pressesprecherin schließt aber nicht aus, dass unseriöse Marktforschungsinstitute den Zensus zum Vorwand nehmen, Daten über die Einkommensverteilung in Orten zu erheben, die dann wiederum als Grundlage für das Streuen von Werbung dienen könnten. Diese illegalen Befragungen habe es bislang in Kelheim und zwei anderen Städten gegeben.