Vergewaltigungsprozess um abgebissene Zungenspitze startet

10.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

München (dpa) Das Opfer eines Sex-Angriffs hat ihm bei einem erzwungenen Kuss die Zungenspitze abgebissen - jetzt steht der 21-Jährige vor dem Münchner Landgericht. Er wird der Vergewaltigung beschuldigt. Der Mann räumte zum Prozessauftakt am Mittwoch zwar ein, die Frau geküsst zu haben - bestritt aber, deutlich intimer geworden zu sein.

Der Staatsanwaltschaft zufolge war der Mann in der Nacht zum 31. Mai 2015 in Wolfratshausen (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) unter einer Brücke über die Frau hergefallen, hatte ihr die Hose heruntergezogen und sich an ihr vergangen. Die 28-Jährige wehrte sich heftig, biss ihm kräftig in die Zunge und schlug ihn dadurch in die Flucht. Das Zungenstück sei nicht mehr angewachsen, Sprache und Geschmackssinn hätten darunter gelitten, sagte der Angeklagte.

Laut Schilderung des 21-Jährigen sprach sein Begleiter die Frau an und wollte sie küssen. Sie habe ihn beschimpft, er sei dazwischen gegangen. „Wir hielten uns in den Armen und gaben uns einen Kuss.“ Der Angeklagte unterhielt sich mit der Frau über Sex, „sie sagte, sie macht es, wenn ich 50 Euro zahle“. Als er ihre Brüste angefasst habe, „hat sie auf einmal gesagt, ich soll aufhören“. Bei einem erneuten Versuch, sie zu küssen, „hatte ich Blut im Mund und lief weg“.

Aber ihm tue es „sehr Leid, dass ich nicht sofort aufgehört habe, als sie mich dazu aufforderte“. Er schäme sich dafür.