Ungereimtheiten über suspendierten Priester

31.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:33 Uhr

Aichach/Augsburg (DK) Die Diözese Augsburg hat einen indischen Ordenspriester mit sofortiger Wirkung beurlaubt.

Gegen Pater M., der seit etwa fünf Jahren im Dekanat Aichach tätig ist, wurde der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs erhoben. Dabei geht es um die angebliche Berührung eines jungen Mädchens. Der Fall liegt über zehn Jahre zurück. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen.

Wie bereits berichtet, ist Pater M. seit Juli 1997 in der Diözese Augsburg tätig. Wo sich der angebliche Missbrauch ereignet haben soll, konnten gestern weder Markus Kremser, Pressesprecher der Diözese Augsburg, noch Otto Kocherscheidt, zuständiger Beauftragter des Bistums für Fälle sexuellen Missbrauchs und körperliche Gewalt, beantworten. Nach Informationen unserer Zeitung soll es aber im Dekanat Schrobenhausen gewesen sein.

Wie Otto Kocherscheidt auf Nachfrage ausführte, habe sich das Opfer selbst bei der eingerichteten Missbrauchsstelle der Diözese gemeldet. Demnach soll Pater M. vor mehr als zehn Jahren das damals 13-jährige Mädchen unsittlich berührt haben. Inzwischen dürfte das Opfer etwa Mitte 20 sein. Kocherscheidt hat den Fall sofort an die Staatsanwaltschaft zur Prüfung weitergereicht. „So wie es auch die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz vorsehen“, so Markus Kremser.

Gerüchte, wonach der Geistliche festgenommen wurde, wiesen gestern sowohl die Diözese, als auch die Polizei zurück. Der Vorfall liege weit in der Vergangenheit zurück, weitere Vorwürfe seien bis jetzt nicht bekannt geworden. Pater M. ist seit ein paar Jahren in einer kleinen Gemeinde im nördlichen Landkreis Aichach-Friedberg nicht als leitender Pfarrer, sondern zur „seelsorgerischen Mithilfe“ tätig und feierte im vergangenen Jahr seinen 50. Geburtstag.

Wie Otto Kocherscheidt im Gespräch mit unserer Zeitung betonte, habe sich der angebliche Missbrauch nicht in dieser Pfarrei ereignet. Dort scheint der Ordenspriester dem Vernehmen nach nicht sonderlich beliebt zu sein. Allerdings hat es bis dato aber auch keine Klagen gegeben. „Ich kann nichts Nachteiliges über Pater M. sagen“, erklärte der Bürgermeister auf Nachfrage.