Treuchtlingen (HK) Kurzerhand in ein Tonstudio verwandelt hat sich am Montag der Musiktherapieraum der Regens-Wagner-Wohngruppe für Menschen nach Schädel-Hirn-Trauma in Treuchtlingen dank mobiler Aufnahmetechnik.
An den Mischpult-/Laptop-Reglern saß dabei niemand Geringeres als Michael "Mufty" Ruff, Musiker, Komponist, Arrangeur und Produzent. Der Vollblutmusiker, der seit 2003 bei Haindling die Keyboards spielt, stand schon mit Größen wie Falco, Chaka Khan und den Weather Girls live auf der Bühne und zeichnet für zahlreiche erfolgreiche Musikproduktionen verantwortlich.
Was verschlägt den prominenten Musiker nach Treuchtlingen in eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung? Dazu Ruff: "Ich kenne die Einrichtung seit unserem Auftritt für Bewohner von Regens Wagner Absberg vor zwei Jahren in Gunzenhausen. Die ungehemmte, ehrliche Freude und Begeisterung der Menschen mit Behinderung hat mich, hat uns alle in der Band tief beeindruckt. Als mich Manfred Rehm ansprach, ob ich bei einer Audioproduktion für Regens Wagner dabei wäre, habe ich sofort zugesagt."
Bereichsleiter Manfred Rehm erklärt das Projekt: "Wir, Bewohner und Förderstättenbesucher des Regens-Wagner-Hauses Treuchtlingen, Sängerin und Radiomoderatorin Kerstin Schulz und ich, wir nehmen einen Song auf, den ich heuer komponiert habe." Der Song heißt "Du g'hörst dazu". "Er handelt davon, wie Menschen miteinander umgehen und ist inspiriert von privaten Erlebnissen, davon was zeitgeistmäßig passiert und auch von den Eindrücken hier in der Einrichtung."
Die beteiligten Menschen mit Behinderung spielen in dem Song nicht nur Percussioninstrumente, sondern steuern auch Backgroundgesang bei. Schlagzeuger Sebastian Simmel sagt: "Mir gefällt besonders der Text. Jeder Mensch sollte dazugehören." Der Song wird im Münchner Rufftone Studio abgemischt und soll anschließend zum Download angeboten werden. Mit den Erlösen sollen laut Rehm "weitere kreative Projekte bei Regens Wagner unterstützt werden". Anfang kommenden Jahres soll dann auch ein Video zum Song produziert werden. Man darf gespannt sein, wie der Inklusionssong ankommen wird.
