Schrobenhausen
Kampf für Kreißsäle eingeläutet

27.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:07 Uhr

Schrobenhausen (DK) Wohnortnah Kinder auf die Welt zu bringen wird immer schwieriger. In den vergangenen Jahren haben in Bayern erste Kreißsäle aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssen, weitere stehen zumindest im Feuer.

Auch in Schrobenhausen, wo die Geburtshilfeabteilung am örtlichen Krankenhaus aktuell geschlossen ist - wegen Hebammenmangels. Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) mag bei diesem Thema, das, wie er immer wieder betont, hoch emotional ist, nicht zuschauen. Er hat jetzt Kollegen in bayerischen Städten angeschrieben, die ebenfalls kleine Geburtsstationen vor der Haustür haben. Rund 25 Bürgermeister haben Interesse an einer Initiative bekundet, mit dem Ziel, wohnortnahe Geburten auch weiterhin zu ermöglichen. Neun von ihnen haben sich gestern in Schrobenhausen zu einem ersten Sondierungsgespräch getroffen.

Sie waren sich einig, dass Familien erwarten, nicht erst kilometerweit in eine Klinik fahren zu müssen. Der Gedanke, dass es eines Tages keine echten Schrobenhausener, Weilheimer oder Vilsbiburger geben könnte, weil keine Entbindungsmöglichkeit in der Nähe mehr besteht, gefällt ihnen nicht. Die Bürgermeister verständigten sich gestern auf eine Resolution, die nun noch mit weiteren interessierten Kollegen abgestimmt wird. Im Kern fordern sie, die Rahmenbedingungen so anzupassen, dass auch kleine Geburtshäuser erhalten werden können. Kritisiert wurde, dass die Pauschalen, die für eine Geburt angesetzt sind, dem Wert nicht entsprechen, den der Beginn eines Lebens für die Gesellschaft haben sollte.