Schrobenhausen
"Der Preis bleibt stabil"

Der Vorsitzende der südbayerischen Spargelerzeuger, Josef Plöckl, zum Saisonverlauf

20.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:47 Uhr

Schrobenhausen (DK) Die Spargelsaison läuft auf Hochtouren, und die Anbauer im Schrobenhausener Land sind überaus zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Saison. Warum, das erklärt der Vorsitzende des Erzeugerverbands Südbayern, Josef Plöckl (Foto), im Interview.

Herr Plöckl, wie ist denn heuer die Qualität des Schrobenhausener Spargels nach dem milden Winter?

Josef Plöckl: Wir stellen fest, dass der Geschmack heuer sehr kräftig ist. Es gab ja Befürchtungen, dass der Winter nicht kalt genug war. Tatsächlich hat der Boden gut reagiert. Im Schrobenhausener Land haben wir ja noch einen Vorteil: Den zweiprozentigen Tonanteil im Boden. Unser Spargel wird sehr gelobt.

 

Wie wirkt sich das auf den Preis aus?

Plöckl: Wir liegen sehr stabil je nach Sortierung zwischen fünf und elf Euro. Es kann schon sein, dass in München an einzelnen Ständen auch mal zwölf oder 14 Euro genommen werden, aber das ist die Ausnahme. Bei der Direktvermarktung kann man gute Qualitäten teilweise auch für fünf bis sieben Euro bekommen.

 

Wobei es aufgrund der kühlen Witterung heuer angeblich weniger Spargel gibt als im vergangenen Jahr.

Plöckl: Das stimmt, wir gehen von ungefähr 15 Prozent weniger aus. Gerade hatten wir zwei Bestellungen über je 350 Kilo, wir konnten sie nicht liefern. Wir hatten ja auch schon Jahre, in denen es Übermengen gab, das ist heuer eben nicht der Fall.

 

Die Meldungen, dass Spargel heuer besonders teuer sei, kennen Sie aber auch?

Plöckl: Ich weiß nicht, wer diesen Quatsch in die Welt gesetzt hat, das stimmt einfach nicht. Allein deshalb, weil bei den Großabnehmern sowieso feste Preise vereinbart sind. Der Preis bleibt alles in allem stabil. Da spielt das Wetter keine Rolle, die Spargelbauern können aber mit sicheren Einnahmen kalkulieren. Auch für den Normalabnehmer ist Spargel nicht teurer. Und die Verbraucher kennen sich doch aus. Ich sage zurzeit überall, dass der Preis zwischen fünf und elf Euro liegt.

 

Durch den Einsatz von Folien haben Sie ja auch heuer schon relativ früh Spargel geliefert. Wie lange gibt es denn noch frischen Spargel?

Plöckl: Gerade die größeren Anbauer werden schon noch bis zum Johannitag, also bis zum 24. Juni, stechen. Sie steuern die Ernte durch den Einsatz von Folien so, dass auf einigen Feldern schon früh im Jahr gestochen werden kann, bei anderen aber erst später. Wir sind über den Verband nach wie vor unterwegs, um Werbung für den Schrobenhausener Spargel zu machen, die Spargelkönigin ist schwer im Einsatz.

 

Das Gespräch führte

Mathias Petry.