Rund 150 Einwendungen gegen Abrisspläne für schwäbischen Atommeiler

15.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Gundremmingen (dpa/lby) - Gegen die Pläne für den Rückbau von Block B im Atomkraftwerk Gundremmingen sind bei den Behörden rund 150 Einwendungen eingegangen. „Der weit überwiegende Teil kommt dabei von Privatpersonen“, sagte ein Sprecher des bayerischen Umweltministeriums in München der Deutschen Presse-Agentur.

Weitere Einwendungen seien von Kommunen und Umweltverbänden abgegeben worden. Im Rahmen des Abrissplans für den Atommeiler im schwäbischen Landkreis Günzburg soll es noch in der ersten Hälfte dieses Jahres eine öffentliche Erörterung der Beschwerden geben.
 
Einwendungen zum Rückbau von Block B konnten bis 23. Dezember bei dem Ministerium und Behörden in der Region Gundremmingen eingereicht werden. Die Abrisspläne waren zuvor auch im Internet veröffentlicht worden. Nach dem Atomgesetz erlischt die Genehmigung für Block B im Dezember 2017, Block C darf noch bis Ende des Jahres 2021 weiterbetrieben werden.
 
Die Energiekonzerne RWE und Eon, die den Meiler betreiben, wollen Block B vom kommenden Jahr an zurückbauen. Wie aus den Unterlagen hervorgeht, wird der Rückbau der Atomanlage bis in die 2030er Jahre dauern. Der Abriss der restlichen Gebäude wird sich dann geschätzt noch bis etwa ins Jahr 2040 hinziehen.
 
Block A in Gundremmingen war bereits vor genau 40 Jahren, im Januar 1977, abgeschaltet worden. Zuvor hatte es in der Anlage mehrere schwere Störfälle gegeben, bei dem auch zwei Arbeiter tödlich verletzt wurden. Der Bund Naturschutz (BN) forderte aus Anlass des Jahrestages erneut, dass Gundremmingen nicht noch knapp fünf Jahre betrieben werden darf und bereits in den nächsten Monaten komplett vom Netz geht. „Wir wären gut beraten, das Atomkraftwerk, die beiden Blöcke B und C, möglichst bald abzuschalten“, meinte BN-Chef Hubert Weiger.
 
Erst vor wenigen Tagen war es nach dem routinemäßigen Brennelementwechsel in Block C zu einem weiteren Zwischenfall gekommen. Es kam während des Anfahrens des Reaktors nach Angaben eines Kraftwerkssprechers zu einem geringen Austritt von Dampf. Für die Reparatur musste der Meiler noch einmal abgeschaltet werden. Nach Angaben des Ministeriums bestand für die Menschen und die Umwelt keine Gefahr. Die Reparatur des Lecks sei von einem Sachverständigen überprüft wurden. Inzwischen ist Block C wieder am Netz.