München
Rom spricht ein Machtwort

Das Kloster Altomünster wird nun definitiv aufgelöst

11.04.2018 | Stand 24.01.2024, 14:06 Uhr
Für das markante Kloster in Altomünster (Landkreis Dachau) kommt das Aus. Das hat der Vatikan entschieden. −Foto: Foto: Herrmann

München/Altomünster (DK) Das oberste Gericht der Apostolischen Signatur in Rom hat die Auflösung des St.-Birgitta-Klosters in Altomünster (Landkreis Dachau) endgültig bestätigt. Das teilte die Erzdiözese München gestern mit.

In einem entsprechenden Dekret aus dem Vatikan werde die bereits im Juni 2017 erfolgte Zurückweisung der Beschwerde der letzten Ordensangehörigen, die im Kloster lebte, Schwester Apollonia Buchinger, gegen die Auflösung bestätigt.

Mit dem Dekret bestätige sich erneut, dass eine noch im Kloster wohnende vermeintliche Ordensanwärterin zu keinem Zeitpunkt als solche zu betrachten war und zum Auszug verpflichtet sei.

Gemeint ist damit die selbsternannte Postulantin Claudia Schwarz, die sich bisher weigert, das Kloster zu verlassen und zwischenzeitlich mehrere Gerichte beschäftigt hat. Christoph Kappes, stellvertretender Pressesprecher des Erzbistums München, hofft nun auf einen baldigen Auszug der Frau: "Es gibt eine gerichtliche Einigung, dass sie das Kloster verlässt, wenn die Entscheidung aus Rom kommt. Nun gehen wir davon aus, dass sie sich an diese Abmachung hält."

Das Erzbistum will sich nun verstärkt auf ein Nutzungskonzept für das ehemalige Kloster und damit verbundene Flächen konzentrieren und die Zukunft Altomünsters als einen kirchlichen Ort entwickeln.

"Heilfroh" über die Nachricht war gestern auch Altomünsters Bürgermeister Anton Kerle. Für ihn ist entscheidend, dass die Diözese nun Rechtssicherheit hat und wieder Rechtsgeschäfte tätigen kann. Denn die Verträge mit dem Erzbistum über eine Aufteilung der Erschließungskosten für das Baugebiet am Sandgrubenfeld, wo etwa 40 Bauplätze entstehen sollen, liegen bereits fertig in der Schublade. Allein, es fehlte die Unterschrift.

Dass die Diözese die Entscheidung aus Rom abwarten wollte, dafür hat Kerle Verständnis. Nun ist er zuversichtlich, dass schnell Bewegung in die Sache kommt. Auch in Sachen Kloster selbst ist Kerle guter Dinge. Er habe vom Münchner Kardinal Reinhard Marx die Zusage bekommen, dass daraus etwas Anständiges werde, sagte Kerle. Zwar werde es etwas dauern, wie er vermutet, "aber die Sache ist es wert, dass man darauf wartet". Auch die Raumnot der Pfarrei könne nun gelöst werden. Auch ihm hatte die verbliebene Postulantin zugesagt, eine Entscheidung aus Rom zu akzeptieren, erklärte der Bürgermeister.

Verena Heißerer