Riesenwels attackiert Schwimmerin

24.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Kirchroth (dpa/lby) Ein Riesenwels hat in einem Weiher in Niederbayern eine Schwimmerin attackiert. Der große Fisch habe die Frau offenbar angegriffen und verletzt, weil sie dem Nest mit den Eiern zu Nahe gekommen sei, sagte Johannes Schnell vom Landesfischereiverband Bayern am Mittwoch.

Der Referatsleiter für Fischerei, Gewässer- und Naturschutz geht nach der Ansicht eines Fotos, das das Opfer selbst gemacht hatte, davon aus, dass der auch Waller genannte Fisch bis zu zwei Meter groß ist. Zuvor hatten Medien über den Fall in Kirchroth (Landkreis Straubing-Bogen) berichtet.

Ein solcher Angriff ist laut Schnell nicht ungewöhnlich. „Das Nest ist meist im flachen Wasser. Und wenn sich ein Schwimmer diesem nähert, greift das Männchen, das die Brutpflege macht, an.“ Ernsthafte Verletzungen gebe es dabei aber nicht. „Der Waller hat in seinem breiten Maul viele kleine spitze Zähne, die wie grobes Schmirgelpapier wirken.“ Und so sind auf dem Bild des Opfers auch eher Hautabschürfungen als tiefe Bisswunden zu erkennen. „Der Waller kann gar keine Fleischstücke aus einem menschlichen Bein reißen. Er belässt es auch bei einem kurzen Angriff und liefert sich mit einem so großen Konkurrenten wie dem Menschen keinen großen Kampf.“

Der Europäische Wels oder Flusswels ist der größte reine Süßwasserfisch Europas. Regional wird er auch als Waller oder Schaidfisch bezeichnet. Welse sind vorwiegend nacht- und dämmerungsaktive Raubfische, die sich von lebenden und toten Fischen, aber auch von Wirbellosen und gelegentlich von kleinen Wasservögeln und Säugetieren ernähren. Welse können nach Angaben des Landesfischereiverbandes bis zu 2,80 Meter lang werden.