Regensburg
Umweltzone rund um den Dom

Regensburger Altstadt für Autos ohne grüne Plakette gesperrt

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Auf diese Schilder müssen Regensburg-Besucher unbedingt achten. - Foto: Jädicke

Regensburg (DK) Eine Umweltzone soll dicke Luft in Regensburg verhindern. Künftig dürfen Fahrzeuge ohne grüne Umweltplakette nicht mehr in die Altstadt fahren. Kritiker bezweifeln, dass Umweltzonen sinnvoll sind.

Regensburg (DK) Eine Umweltzone soll dicke Luft in Regensburg verhindern. Jetzt dürfen Fahrzeuge ohne grüne Umweltplakette nicht mehr in die Altstadt fahren. Kritiker bezweifeln, dass Umweltzonen sinnvoll sind.

Seit dieser Woche braucht jeder, der mit dem Auto in die Regensburger Altstadt will, eine grüne Umweltplakette. Entsprechende Hinweisschilder standen bereits seit Wochen verhüllt am Straßenrand. Regensburg ist die vierte Stadt in Bayern, nach München, Augsburg und Neu-Ulm, die im Rahmen eines Luftreinhaltungsplanes die sogenannte Umweltzone eingerichtet hat. Sie umfasst das Gebiet zwischen Alleengürtel und Donau sowie das Areal zwischen Jakobstor und Ostentor.

Die Umweltzone ist Teil eines Maßnahmenkatalogs, den die Stadt im aktuellen Luftreinheitsplan mit der Regierung der Oberpfalz festgeschrieben hat. Sie soll helfen, die Luft in den oft engen Gassen der Altstadt sauber zu halten. "Alle Probleme wird sie nicht lösen", sagt die geschäftsführende Oberbürgermeisterin der Stadt Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer. "Aber sie ist neben dem Ausbau von ÖPNV, E- und Rad-Mobilität, Teil der Lösung."

Kritiker sind skeptisch. Anders als der Tüv Süd bezweifelt der ADAC die Wirksamkeit von Umweltzonen. "Die grüne Umweltplakette klassifiziert Fahrzeuge lediglich im Hinblick auf den Feinstaub", kritisiert Alexander Kreipl, verkehrs- und umweltpolitischer Sprecher des ADAC Südbayern. Dieses Problem habe man in Bayern aber weitgehend im Griff. "Über die gefährlichen Stickoxide sagt die Plakette jedoch nichts aus." Kreipl glaubt: Wer die Stickoxide effektiv senken will, kommt an der technischen Nachrüstung der Fahrzeuge nicht vorbei. Aber auch er plädiert für eine Vielfalt von Maßnahmen, darunter einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr und sinnvolle Verkehrsleitsysteme.

Wer das Auto außerhalb der Umweltzone auf einem Park & Ride-Parkplatz parkt und mit dem Bus in die Altstadt fährt, ist auf der sicheren Seite. Hinweise zu Parkmöglichkeiten und alle wichtigen Informationen zu den Ausnahmen finden sich unter www.regensburg.de/umweltzone.

Wer aber auf das Auto in der Altstadt nicht verzichten will, muss die grüne Umweltplakette gut sichtbar an der Windschutzscheibe seines Fahrzeugs anbringen, das gilt auch für E-Autos mit E-Kennzeichen. Von der Regelung ausgenommen sind zum Beispiel Mopeds, Roller und Motorräder. Weitere Ausnahmen gelten für Oldtimer mit einem H- oder dem roten 07-Kennzeichen und für zahlreiche Einzelfälle.

In der Regel kostet die Plakette fünf bis zehn Euro. Sie gilt bundesweit und wird unter anderen von den Kfz-Zulassungsstellen ausgegeben, ist aber auch im Internet zu haben. Eine Fahrt ohne gültige grüne Plakette in der Umweltzone kommt den Fahrer teuer zu stehen. Er muss mit 80 Euro Bußgeld rechnen. Für entsprechende Kontrollen sind die Regensburger Polizei und der Verkehrsüberwachungsdienst der Stadt zuständig.