Regensburg
Bombenfund sorgt für Aufregung

Regensburg: 225-Kilogramm-Fliegerbombe entdeckt 3000 Menschen evakuiert

07.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:20 Uhr

Evakuierung: Polizisten gingen von Haus zu Haus und warnten die Bewohner. - Foto: Jädicke

Regensburg (DK) Erneut wurde in Regensburg eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die Bombe war am Vormittag bei Arbeiten in einem Neubaugebiet entdeckt worden.

Experten eines Sprengkommandos aus Nürnberg konnten am Freitagabend um kurz vor 20 Uhr die Sprengbombe, wie sie in der Fachsprache heißt, erfolgreich entschärfen.

"Wir konnten den Zündweg ohne Probleme unterbrechen", teilte Sprengmeister Dietmar Penkawa mit. Etwa 25 Minuten dauerte es, den 225 Kilogramm schweren "Zerscheller" unschädlich machen. Die Bombe war am hinteren Teil bereits aufgebrochen und der Sprengstoff ausgetreten. Sie besaß einen sogenannten Aufschlagszünder, der vollständig entfernt werden konnte. Ungefährlich sind die Relikte aus dem Krieg nicht. "Detoniert eine Bombe dieser Art und Größe, ist die gesamte Umgebung in Mitleidenschaft gezogen", so Penkawa. Der entstehende Trichter würde etwa einen Durchmesser von zehn Metern und 25 Metern Tiefe haben.

Umso aufwendiger war daher die Evakuierung der Bevölkerung. In einem Umkreis von 500 Metern rund um die Fundstelle auf der Baustelle des Neubaugebiets Dörnberg wurden etwa 3000 Menschen aufgefordert, ihre Wohnungen und Arbeitsstätten zu verlassen. Straßen und Bahngleise wurden gesperrt.

Gut 100 Polizisten der Bereitschaftspolizei Sulzbach-Rosenberg gingen zwei Stunden lang von Haustür zu Haustür. Wer nicht erreichbar war wurde gesondert kontaktiert. Auf der Baustelle wurde unterdessen weiter gearbeitet bis kurz vor 19 Uhr. Bis dahin war das gesamte Gebiet menschenleer. Die Evakuierung verlief ohne Probleme", bestätig Polizeisprecherin Judith Kleinhanß.

Die Anwohner nahmen es gelassen. Es ist der zweite große Fund einer Fliegerbombe innerhalb weniger Monate. "Das kennen wir schon", so ein Junge, der mit seinem Vater unterwegs war. Ein anderer Passant hatte von der Evakuierung zufällig auf der Straße erfahren. Wer nicht wusste, wo er die Stunden während der Entschärfung verbringen sollte, hatte die Möglichkeit, in einer der Turnhallen von zwei nahe gelegenen Gymnasien unterzukommen.

Kurz nach Sonnenuntergang waren die Straßensperren wieder aufgehoben und die Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren.