Petersdorf
Farbattacke auf Haus eines Bürgermeisters

Gemeindechef aus dem Kreis Aichach-Friedberg: "Es wurde eine Grenze überschritten"

24.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Mit einer Spritzpistole hat der unbekannte Täter Holzbeize auch auf die Fassade des Wohnhauses des Bürgermeisters von Petersdorf gesprüht. Das Motiv für die Tat ist unklar. - Fotos: Weber, Marsal

Petersdorf (DK) Bei dem Wohnhaus, das in der Nacht auf Dienstag in Alsmoos (Kreis Aichach-Friedberg) mutwillig mit Farbe bespritzt wurde, handelt es sich um das Haus von Richard Brandner (kleines Foto), dem Bürgermeister der Gemeinde Petersdorf.

In einem offenen Brief wandte er sich nun an die Öffentlichkeit und bat um Hilfe bei der Suche nach dem bislang unbekannten Täter. "Es war ein feiger Anschlag ohne Hinweis und Vorankündigung", schreibt Brandner. Zwar vermutet er, dass die Sachbeschädigung ein klares Zeichen gegen ihn im Amt des Bürgermeisters sei, konkrete Anhaltspunkte gibt es dafür allerdings nicht.

Als Brandners Tochter am Dienstagmorgen gegen 6.30 Uhr mit dem Auto ihres Bruders fahren wollte, bemerkte sie die großflächige Beschmutzung am Wagen. Auch die Fassade des Wohnhauses wurde beschmiert, zudem wurden Gartenmöbel in Mitleidenschaft gezogen. Der Schaden beläuft sich auf rund 5000 Euro.

Das Auto konnte die Familie noch mit Hochdruckreiniger säubern, an Fassade, Haustüre, Fenster und Glasüberdachung allerdings ist die Farbe aufgrund der Sonneneinstrahlung bereits so eingezogen gewesen, dass nur noch ein neuer Anstrich beziehungsweise die Reinigung der Fenster und der Überdachung durch einen Experten infrage kommt. Ein von Brandner beauftragter Maler hat es bereits mit Terpentin versucht, erfolglos.

Bei der braunen Farbe handelt es sich laut Einschätzung des Malers um eine Holzbeize, die mit einer Spritzpistole oder einem Pinsel aufgebracht wurde. Auch wenn 5000 Euro Schaden "an die Substanz eines ehrenamtlichen Bürgermeisters" gehen, ist es vorrangig etwas anderes, was Brandner und seiner Familie Sorgen bereitet: "So etwas hinterlässt kein gutes Bauchgefühl. Man fühlt sich gar nicht mehr wohl. Es wurde eine Grenze überschritten." Nun mache sich die Familie Gedanken, was als Nächstes kommen könne, so Brandner im Gespräch mit unserer Zeitung.

Den Schritt an die Öffentlichkeit hat Brandner als wichtig angesehen, um dem Täter oder den Tätern mithilfe der Bevölkerung deutlich zu machen, dass ein solcher Angriff nicht akzeptiert werde. "Meine Familie hat sich nicht für das Bürgermeisteramt beworben, sondern sie hat meine Entscheidung akzeptiert. Wenn also jemand mit meinen Entscheidungen oder Anordnungen nicht einverstanden ist und er Rückgrat besitzt, dann bitte direkt zu mir. Ich weiß, gegen solch einen verwirrten Geist ist kein Kraut gewachsen, aber wenn es ins direkte private Umfeld strahlt, geht das nicht." Einen Auslöser für eine derartige Tat kann sich Brandner nicht vorstellen. Reizthemen gebe es in Petersdorf derzeit nicht.