Nürnberg (HK) Mit der Produktion "Das ist Esther. Eine jüdische Geschichte aus Hamburg und New York" gastiert das Thalia Theater Hamburg im Memorium Nürnberger Prozesse.
In dem Stück erzählt die junge Amerikanerin Mary Ann aus dem Leben ihrer Großmutter, die in der NS-Zeit deportiert wurde und nur durch sehr viel Glück überlebte. Die Aufführungen sind Teil von "licht.blicke", dem Theaterfestival für junge Leute, und beginnen am Montag, 23. Oktober, um 19 Uhr sowie am Dienstag, 24. Oktober, um 11.30 und 14.30 Uhr im Memorium Nürnberger Prozesse in der Bärenschanzstraße 72.
Die 17-jährige Mary Ann aus New York darf ihre Großmutter Esther Bauer auf eine Vortragsreise nach Deutschland begleiten, wo diese ihre Kindheitsgeschichte erzählen will. Als die Großmutter einen Schwächeanfall erleidet, schlüpft Mary Ann in deren Rolle und berichtet von der behüteten Kindheit in Eppendorf, dem Beginn der Naziherrschaft, der Deportation ins Ghetto Theresienstadt und in das KZ Auschwitz, von der Befreiung in Mauthausen bis zur Emigration nach New York und dem Aufbau einer neuen Existenz.
Das Stück von Christiane Richers in der Inszenierung von Katja Langenbach erzählt vom Glück des Überlebens und thematisiert zudem den Tod der nahezu letzten Zeitzeugen auf einer sehr persönlichen Ebene: Durch die Angst um ihre Großmutter beschäftigt sich die Enkelin mit deren Geschichte und zugleich mit der Frage, wie sie selbst als Nachgeborene das Schicksal ihrer Großmutter erzählen kann, damit die Erinnerung lebendig bleibt.
Die Aufführung dauert 45 Minuten. Im Anschluss sprechen Schauspielerin Florentine Weihe, Co-Regisseur Herbert Enge und Astrid Betz, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Memorium, über das Theaterstück sowie die Situation an Nürnberger Schulen in der NS-Zeit. Die Vorstellungen sind geeignet für Jugendliche ab 13 Jahren. Karten gibt es im Vorverkauf zum Preis von 9,50 Euro und an der Abendkasse für 11 Euro. Karten sind über die Website des Gostner Hoftheaters www.gostner.de erhältlich.
