Nürnberg
Mit Liebe zum Detail

Robert Hellenschmidt ist der "Künstler des Monats" der Metropolregion

20.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:19 Uhr

Robert Hellenschmidt. - Foto: Balb

Nürnberg (HK) Die Jury des Forums Kultur der Metropolregion Nürnberg hat den Rothenburger Karikaturisten Robert Hellenschmidt zum Künstler des Monats gewählt.

Sie wird geliebt und gefürchtet, sie amüsiert und verärgert, sie polarisiert und popularisiert. Sie erfordert ein hohes Maß an künstlerischem Können und sprudelnden Einfallsreichtum und führt oftmals doch ein Schattendasein unter den bildenden Künsten. Die Rede ist von der Zeitungskarikatur. Es scheint dies nicht die dankbarste Kunstgattung zu sein, in der man sich als Künstler betätigen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass die wenigsten Karikaturisten von ihrer Arbeit leben können.

Davon unbeirrt zeichnet der gebürtige Rothenburger Robert Hellenschmidt (Jahrgang 1945) seit nunmehr fast 40 Jahren Woche für Woche für die Samstagsausgabe des "Fränkischen Anzeigers" eine Karikatur. Treffsicher und pointiert werden so unter seinem fein gespitzten Bleistift lokalpolitische Entwicklungen, aber auch die großen gesellschaftlichen Themen und Ereignisse unserer Zeit dokumentiert und satirisch kommentiert.

Ein solcher Weg war dem gelernten Industriekaufmann sicherlich nicht vorgezeichnet, obwohl dieser schon früh sein künstlerisches Talent entdeckte. Neben Jazzmusik widmete er sich als Autodidakt und zunächst nur in seiner Freizeit der Landschaftsmalerei in Öl, fertigte Collagen und Zeichnungen. Eine erste Ausstellung in Rothenburg 1980 ließ einen Redakteur auf ihn aufmerksam werden, der ihn ermutigte, sich an Karikaturen für die Zeitung zu versuchen. Seit dieser Zeit sind Robert Hellenschmidts satirische Zeichnungen dort nicht mehr wegzudenken.

Einen Vergleich mit den Karikaturisten der großen überregionalen Zeitungen braucht er nicht zu scheuen. Von vielen hebt er sich jedoch durch seinen schon früh entwickelten ihm eigenen Stil ab. Zeichnen sich heutige Zeitungskarikaturen häufig durch eine stark reduzierte und zum Teil aufs Notwendigste verknappte Strichführung aus, prägen Hellenschmidts Arbeiten feine Schraffuren und Abstufungen in den Schattierungen. Durch diese ganz altmeisterliche Technik verleiht er seinen Figuren und Gebäuden Tiefe und Textur und den Zeichnungen einen malerischen Charakter. Hinzu kommt eine Liebe fürs Detail, ohne sich jedoch in peinlicher Genauigkeit zu verlieren.