Nürnberg
Hereinspaziert zum Herbstvolksfest

In Nürnberg beginnt heute Abend das zweitgrößte Volksfest in Bayern Sicherheitspersonal verdoppelt

25.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Daumen hoch am Dutzendteich: Barbara Lauterbach vom süddeutschen Schaustellerverband macht sich keine Sorgen um die Sicherheit beim 158. Nürnberger Herbstvolksfest. - Foto: Pelke

Nürnberg (npe) Barbara Lauterbach ist ein alter Hase auf dem Volksfest. Seit 23 Jahren kümmert sie sich im Verband der Schausteller darum, dass das Fest möglichst jung und modern bleibt. Trotz Terrordebatte freut sich Lauterbach, dass es am heutigen Freitag endlich wieder losgeht.

Angst hat Barbara Lauterbach dabei nicht. "Wir waren schon immer das sicherste Fest in Deutschland. Jetzt haben wir noch einmal das Sicherheitspersonal verdoppelt. Ich mache mir keine Sorgen um die Sicherheit und freue mich auf das Volksfest", sagt Lauterbach und schüttelt dabei mit dem Kopf.

Denn die ganze Terror- und Sicherheitsdebatte nervt sie ein bisschen. "Man darf die Menschen auch nicht panisch machen", sagt Lauterbach. "Dafür besteht wirklich kein Anlass. Wir sind nicht das Oktoberfest." Alkoholexzesse seien in Nürnberg nicht vorprogrammiert. Sexuelle Übergriffe schon gar nicht. "Wir können wirklich sagen, dass wir das sicherste Volksfest in Deutschland sind", sagt die Mitarbeiterin des süddeutschen Schaustellerverbandes und zeigt auf das neue Eingangsportal zum Volksfestplatz am Dutzendteich.

Mit bunten Farben und fröhlichen Motiven aus Nürnberg werden die rund zwei Millionen erwarteten Besucher in den nächsten zwei Wochen willkommen geheißen. Auf den Zäunen prangen Bilder von der Kaiserburg und vom Schönen Brunnen. Das Volksfest will damit seine Verbundenheit zur Stadt zeigen. "Wir vom Schaustellerverband bereiten den Boden dafür, dass 162 Schaustellerfamilien hier ihr Geschäft machen können", erklärt Lauterbach. Deshalb setze das zweitgrößte Volksfest in Bayern seit Jahren auf Innovation. Das Fest müsse eben mit der Zeit gehen, um für die Besucher attraktiv zu bleiben.

So gebe es mittlerweile auf dem Platz überall kleine Nischen im Freien. "Die Franken lieben es einfach, gemütlich im Freien auf einer Bierbank zu sitzen." Auch beim kulinarischen Angebot setze das Fest auf Qualität. Auch Veganer müssten nicht hungrig wieder nach Hause gehen. Dazu komme ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm, dass alle Besucher kostenlos genießen dürften.

Auch wenn man beim Thema Essen, Trinken und Unterhaltung ständig mit der Zeit gehe - bei den Kernthemen Sicherheit und Sauberkeit wolle man der Tradition treu bleiben. Hier setze das Volksfest seit Jahren Maßstäbe. "Wir haben sogar Toiletten mit Vogelgezwitscher." Hunderte Mülleimer stünden auf dem Platz bereit. Frauenparkplätze seien selbstverständlich vorhanden. Schnapsflaschen selbstverständlich verboten. "Hier kann der Opa noch seine Maß genießen und das Enkelkind allein herumtoben", sagt Lauterbach. Trotz der Sicherheitsdebatte im Land habe man sich heuer bewusst für das Motto "Hereinspaziert!" entschieden.

Nach dem Anstich wird bis zum 11. September gefeiert. Ein Höhepunkt dürfte die "Ladies Night" am 8. September werden. Der schöne Teil der Schöpfung darf dann (wie am Familientag am Mittwoch) zum halben Preis die Fahrgeschäfte genießen. Der Gag dabei: Der Rabatt gilt auch für Männer, die wie Damen gekleidet sind.