Nürnberg
Hans-Sachs-Platz soll schöner werden

Stadt Nürnberg bekommt Unterstützung für Beauty-Kur von kirchlichem Wohnungsunternehmen

27.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr

Mit Hilfe des Evangelischen Siedlungswerks soll der Hans-Sachs-Platz mediterranes Flair bekommen. - Foto: ESW

Nürnberg (HK) Weil Nürnberg die Sanierung des Hans-Sachs-Platzes offensichtlich auf die lange Bank schieben wollte, öffnet ein kirchliches Wohnungsunternehmen die Schatulle. Zum Dank könnte nun alles ganz schnell gehen mit der Schönheitskur.

Rund um die Statue des berühmten Dichters und Denkers in der Altstadt soll es bald mehr Grün und mehr Leben geben. Die Stadt will im Verein mit einem privaten Geldgeber die Tristesse auf dem Hans-Sachs-Platz in Nürnberg beenden. "Der Hans-Sachs-Platz benötigt dringend eine Schönheitskur", haben der SPD-Fraktionsvorsitzende Torsten Brehm und der CSU-Fraktionschef Marcus König in dieser Woche unisono mitgeteilt und gleichzeitig angekündigt, dass die Stadt bei der Aufwertung des Platzes auf die Tube drücken will.

Den Stein ins Rollen gebracht hat das Evangelische Siedlungswerk (ESW). Das kirchliche Wohnungsunternehmen ist gerade dabei, seine direkt am Sachs-Platz gelegene Firmenzentrale bis zum Frühjahr 2019 aufwendig umzubauen. "Wir wollen mehr Platz für unsere 120 Mitarbeiter schaffen", sagt ESW-Geschäftsführer Hannes Erhardt und erklärt, dass man das bestehende Gebäude um ein Stockwerk erhöhen wolle. Der Charakter der filigranen Konstruktion mit der vorgestellten Balkonanlage solle erhalten bleiben. Im Erdgeschoss soll mit einem italienischen Restaurant mediterranes Flair auf dem Platz einziehen.

Damit das süße Leben auf der grauen Piazza einkehren kann, soll auch der triste Sachs-Platz endlich schöner werden. "Wir sind bereit, Geld in den öffentlichen Raum zu investieren", kündigt Erhardt vom kirchlichen Wohnungsunternehmen im Hinblick auf die leere Stadtkasse in der fränkischen Metropole an. Die Rede ist von einem Betrag, der deutlich im sechsstelligen Bereich liegen soll, wie aus dem Umfeld des Rathauses zu hören ist. Weil das Unternehmen freiwillig die Geldschatulle auspackt, wollen die Ratsherren sich offensichtlich ebenfalls nicht lumpen lassen.

"Das ist für beide Seiten eine Win-win-Situation", sagt SPD-Fraktionschef Thorsten Brehm. Weil die Firma neben einem Teil des Geldes auch die Planungen übernehmen wolle, könne die Stadt die Umgestaltung des Platzes auf der Prioritätenliste nun ganz nach oben stellen. Die Bürger würden sich zurecht darüber beschweren, dass die Stadt notwendige Beautykuren ihrer Straßen und Plätze häufig auf die lange Bank schiebe. Auch CSU-Fraktionschef Marcus König, freut sich, dass die Stadt bei der Aufwertung des berühmten Platzes neben dem historisch bedeutenden Heilig-Geist-Spital endlich Gas geben will. "Unsere Plätze sind wie Diamanten, die wir aufpolieren wollen", sagt König und lobt, dass die Stadt die Sanierung beschleunigen wolle. Zumal sich die Neugestaltung des Platzes in den städtischen Masterplan zur Aufpolierung seiner zentralen Plätze wie des Haupt- und Obstmarktes bestens einfügen würde, wie beide Kommunalpolitiker betonen. Wie eine Perlenkette könnten künftig die neugestalteten Plätze zwischen Augustinerhof und Heilig-Geist-Spital zum Flanieren und Verweilen einladen, schwärmen Brehm und König.

Im Hinblick auf die rosigen Aussichten gerät ESW-Chef Hannes Erhardt ins Schwärmen. Eine offene Platzgestaltung, mehr Grün und neue Freischankflächen könnten am Hans-Sachs-Platz für eine außerordentliche Attraktivitätssteigerung sorgen. Die Straße zwischen Sachs-Statue und dem Heilig-Geist-Spital soll nicht ganz verschwinden, aber gestalterisch versteckt werden. "Es wird kaum einen schöneren Platz in Nürnberg geben", sagt Erhardt und erzählt von dem italienischen Flair mit Balkonen, Bäumen und Blumen, das rund um die Statue des berühmten Dichters und Denkers schon im nächsten Frühling einziehen soll. Genau sagen will Erhardt dagegen noch nicht, wie viel Geld man der Stadt für die Neugestaltung zur Verfügung stellen wird. Das soll nach den Verhandlung in rund vier Wochen feststehen und erst dann bekannt gegeben werden.