Nürnberg
Airport will eigenständig bleiben

Nürnberger Flughafen-Chef lehnt Fusion mit München ab

07.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Nürnberg (DK) Von einer Fusion mit dem Flughafen München hält der Chef des Albrecht Dürer Airports in Nürnberg nichts. „Eine engere Zusammenarbeit mit München ist nicht angedacht, da davon keine wesentlichen wirtschaftlichen Effekte zu erwarten sind“, sagt Geschäftsführer Michael Hupe.

Falls in der Landeshauptstadt eine dritte Start- und Landebahn gebaut werde, könne dies allerdings negative Auswirkungen auf den Flughafen in Franken haben. Denn schon heute würden viele fränkische Flugreisenden vom attraktiveren Angebot in der Landeshauptstadt angelockt. Der Flughafen Nürnberg sei aber stark genug, um „einen massiven Effekt auf die Verkehrsentwicklung“ zu vermeiden, ist sich Hupe sicher.

Trotzdem haben die Franken noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Insbesondere will Hupe die Kapitalstruktur stabilisieren, die Effizienz steigern und Kosten senken. Das soll in den nächsten Jahren zu einem Abbau der Verluste führen.

Um für Fluggäste attraktiver zu werden, wünscht sich der Flughafen weiterhin eine verbesserte Straßenanbindung. Derzeit liegen Pläne für eine Anbindung des Flughafens an die Autobahn allerdings auf Eis. Die CSU in Nürnberg ist für den Bau der sogenannten „Nordspange“. Die SPD um Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) sieht derzeit keinen Handlungsbedarf und verweist darauf, dass der Flughafen zunächst das mit Löschschaum kontaminierte Erdreich und Grundwasser reinigen müsse.

Die Verunreinigungen mit poly- und perfluorierten Kohlenstoffverbindungen (PFC) wurden durch Übungen der Flughafenfeuerwehr mit Löschschaum verursacht. Wie lange die Reinigung dauern wird, kann der Flughafen noch nicht sagen.

In Teilen der Stadtspitze ist man sich sicher, dass die Altlasten-Sanierung viel Geld kosten und viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Weil die Anbindung an die Autobahn mit einem Tunnel geplant ist, hat die Regierung von Mittelfranken bereits im Jahr 2012 festgelegt, dass mit einem Bau der Autobahnanbindung nicht vor einer vollständigen Sanierung des belasteten Bodens und Wassers begonnen werden dürfe. Die Freien Wähler im Stadtrat sind sich sicher, dass die Tunnellösung auf Jahre blockiert sei und deshalb beerdigt werden könne. Die Grünen lehnen den Bau grundsätzlich ab.