Nicht meine Oberweite

Bayerisches Krimi-Rätsel für Leser – Teil 3: Ermitteln Sie heute bei einem Mord in Ingolstadt

22.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Den Mord mit einem Skalpell gilt es diesmal aufzuklären - Foto: Thinkstock

LÖSUNG TEIL 2

Buggl.

(Er hat gewusst, dass Lio Wolf mit Pflanzenschutzmittel vergiftet worden ist.)

DAS RÄTSEL

Wegen deinem aufgemotzten Busen“, rutscht es dem Django raus, dass die Oma wieder einmal Ohren wie ein Elefant kriegt.

Corinna Künzel, Djangos Tante, lässt sich auf ihr Kopfkissen in der Plastischen Chirurgie in Ingolstadt fallen. „Ich wollte gerade in den Klenzepark, um dort meine Tai-Chi-Übungen zu machen. Als ich aus dem Bus ausgestiegen bin, schießt mir der Schmerz in die Brust und von dort in die Achselhöhle. Anstatt mich beim Tai Chi zu entspannen, bin ich dann hierher gerast. Und was ich befürchtet hab, hat sich bestätigt: Das Implantat ist geplatzt.“

Ein paar Stunden später, am Krankenbett, erzählt sie ihrem Mann Franz, was passiert ist. Der wütet wie ein Berserker: „I werd den Drack am Münster aufhängen.“

Bis jetzt hat es die Corinna immer süß gefunden, wenn ihr Bär in seinem Ärger auf Bairisch dahergeredet hat. Doch da hat er ihr richtig Angst gemacht. Um ihn zu beschwichtigen, hat sie ihm erzählt, dass die Krankenkasse vorerst die Kosten für das geplatzte Implantat übernehmen würde. Vorerst; sicher war noch nix.

Allerdings hat sie damit genau das Gegenteil erreicht. Der zwei Meter große Bär ist mit hochrotem Schädel aus dem Zimmer gerannt und hat die Tür hinter sich zugeschlagen. Minuten später hört die Corinna eine Frau schreien. Am liebsten hätte sie sich das Kissen auf die Ohren gedrückt. Aber ihre Neugierde zog sie auf den Gang, zum Behandlungszimmer von Dr. Mechtel. Durch einen Wust an Menschen. Sie hat sofort gewusst, was passiert ist. Und hat es doch nicht glauben können. Blutspritzer überall, auch auf dem Kittel vom Chefarzt, der tot auf seinem Stuhl liegt. Die Corinna ist dann einfach umgefallen.

„Und jetzt verdächtigen sie meinen Franz. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass er es war. Sie greift nach der Hand des Privatermittlers, „du musst die Wahrheit herausfinden“.

„Wo ist denn dein Mann jetzt“

Sie weiß es nicht und dämmert wieder weg.

„Dr. Mechtel ist mit einem Skalpell an der Halsschlagader verletzt worden“, erzählt Django, wie die Corinna wieder aufwacht. „Er ist sofort verblutet.“

„Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Franz . . .“

„Er ist beobachtet worden, wie er das Zimmer von Dr. Mechtel kurz vor dessen Tod verlassen hat.“

Dass der Franz geflüchtet ist, macht ihn in Djangos Augen noch verdächtiger.

Er schiebt die Oma im Rollstuhl ins Schwesternzimmer. Eine erdrückende Stille erfüllt den Raum. Nur zögerlich erzählen die Schwestern von Dr. Mechtel, die meisten haben den Chefarzt nicht mögen, hätten lieber den Dr. Peil als Chef.

Also weiter in die Personalabteilung. Die Glatze des Personalchefs glänzt in der Morgensonne. Wie Django ihn um die Personalakten bittet, werden die markanten Gesichtszüge des Plattensimmerl ernst. „Tut mir leid; Datenschutz.“

„Jetzt hören Sie mir mal zu! Wir sind hier nicht auf einer Weihnachtsfeier, wo man sich was wünschen kann! Es geht um Mord!“

Die Unterlagen rückt der Personalchef zwar nicht raus. Aber während der Django sich mit ihm fetzt, stibitzt die Oma sie einfach. Im Patientengarten schauen sie sich die Unterlagen durch. Dr. Peil ist erst kürzlich von Dr. Mechtel abgemahnt worden. Angeblich hat er eine Ampulle Dipidolor, ein starkes Betäubungsmittel, nicht korrekt entsorgt, sondern missbräuchlich verwendet.

„Wie ein Junkie“, sagt der Django. „Bloß, dass der einfach nur den Schrank aufmachen muss. Keine Beschaffungskriminalität, kein sozialer Abstieg. Der Herr Doktor ist fein raus.“

„Und gut drauf“, rutscht es der Oma raus.

Weil die Schwestern Bescheid wissen müssen, schnappen sie sich eine, die gerade der Corinna den Blutdruck misst. „Wie entsorgt man Dipidolor denn korrekt“, fragt der Django.

Sie schaut ihn an, als hätte er sie gefragt, ob sie ein Kind von ihm haben möchte. „Die Ärzte verwenden meist nur die halbe Ampulle. Der Rest muss weggeschüttet werden. Das wiederum sollte ein Arzt bezeugen und unterzeichnen.“ Sie druckst herum. „Es ist häufig so, dass die Ärzte das unterzeichnen, ohne wirklich dabei gewesen zu sein.“

Da rast eine Schwester rein und flüstert ihrer Kollegin was ins Ohr. Die Oma mit ihren riesigen Ohrwascheln erzählt nachher, wie sie wieder alleine sind: „Auf dem Skalpell, mit dem der Oberarzt umgebracht worden ist, sind Fingerabdrücke gefunden worden, die nicht in der Datei des BKA sind. Deswegen brauchen’s von den Schwestern die Fingerabdrücke.“ Der Dr. Peil sitzt in seinem Büro und schaut aus wie ein Maulwurf: Ein spitzer Kopf, in dem winzige Pupillen liegen. Ruhig begrüßt er den Privatdetektiv und bietet ihm und der Oma einen Kaffee an.

„Sehr gerne“, sagt die Oma, wie es die Verkäuferinnen zurzeit ständig beim Bäcker sagen, nicht ohne Hintergedanken.

„Sie haben vor Kurzem Ärger mit dem Chefarzt gehabt“, fragt der Django.

„Er hat mir unterstellt, Dipidolor nicht verworfen, sondern selbst gespritzt zu haben: Absurd!“

Der Django drückt in seiner Manteltasche auf sein Handy, damit es läutet. „Ich muss los“, sagt er. „Darf ich mir den Kaffee mitnehmen? Die Tasse bringe ich dann wieder zurück.“ Und denkt sich noch: Vielleicht.

DIE FRAGE

Was will der Django mit der

Tasse überprüfen?

SO RATEN SIE MIT

Sie wissen die Lösung? Dann rufen Sie uns an – unter (0 13 79) 88 55 19. Sprechen Sie das Lösungswort auf Band und hinterlassen Sie Namen und Anschrift. Unter den Teilnehmern, die richtig kombiniert haben, verlosen wir zwei Karten für eine Lesung im Rahmen der DONAUKURIER-Leselust in Ingolstadt und zehnmal einen Krimi aus dem Emons- oder dem Gmeiner-Verlag. Der Anruf kostet 50 Cent aus dem deutschen Festnetz, gegebenenfalls gelten abweichende Mobilfunkpreise. Die Leitungen sind bis kommenden Mittwoch um 24 Uhr geschaltet. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.