München (DK) Eine Entscheidung über die Zukunft des bayerischen Gymnasiums könnte sich weiter verzögern. Die flächendeckende Einführung eines neunjährigen Zuges an den bayerischen Gymnasien werde vom Schuljahr 2017
Wahlmöglichkeit für Gymnasien?

Schulen könnten im Streit um G 8 und G 9 mehr Freiheiten erhalten Opposition fürchtet Durcheinander

27.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

München (DK) Eine Entscheidung über die Zukunft des bayerischen Gymnasiums könnte sich weiter verzögern. Die flächendeckende Einführung eines neunjährigen Zuges an den bayerischen Gymnasien werde vom Schuljahr 2017/18 auf das nachfolgende Jahr verschoben, berichtet der "Münchner Merkur" unter Berufung auf Eckpunkte des Kultusministeriums für die Kabinettsklausur am Tegernsee.

Den Schulen soll es demnach zudem freigestellt werden, ob sie künftig das G 8, das G 9 oder aber beides anbieten. Ein Ministeriumssprecher wollte den Bericht gestern nicht kommentieren. Er verwies auf die Beratungen in St. Quirin.

Erst nach einem entsprechenden Kabinettsbeschluss würden die Eckpunkte vorgestellt. Der Zeitplan für die Klausur wurde wegen des Themas Sicherheit aber über den Haufen geworfen. Ob am Tegernsee überhaupt noch über das Gymnasium gesprochen wird, ist unklar. Staatssekretär Georg Eisenreich (CSU) hatte bereits in der vergangenen Woche eine mehrmonatige Debatte über das Konzept angekündigt. Die Grünen stellten sich gegen eine Wahlfreiheit für die Schulen. "Damit werden einem gymnasialen Wildwuchs Tür und Tor geöffnet, und ein Schulfrieden rückt in weite Ferne", sagte der bildungspolitische Sprecher, Thomas Gehring. Die Freien Wähler forderten unterdessen ein Ende der "Hinhaltetaktik" durch die Staatsregierung. "Die Spekulationen um die Zukunft des bayerischen Gymnasiums schießen inzwischen ins Kraut", sagte FW-Bildungsexperte Günther Felbinger. Schuld daran sei nur die CSU.