München
Mehr Flüge, mehr Jobs, mehr Kritik

13.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:33 Uhr

München (DK) Die Zahl der Flugbewegungen am Münchner Flughafen ist im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent gestiegen. Der Airport verzeichnete bis Ende Juni 191 000 Starts und Landungen, wie die Flughafen München GmbH (FMG) gestern mitteilte.

Für das gesamte Kalenderjahr 2016 erwarte er eine Zunahme von insgesamt vier Prozent auf 395 000, sagte Geschäftsführer Michael Kerkloh.

Bei den Passagieren verzeichnete die FMG einem neuen Rekordwert. Fast 20 Millionen Menschen - 2,3 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2015 - flogen den Angaben zufolge von oder nach München. Gestiegen ist auch die Zahl der Jobs. 34 720 Beschäftigte zählten die 550 am Flughafen ansässigen Unternehmen und Behörden Ende 2015. Das sind 2470 mehr als im Jahr 2011. Größter Arbeitgeber im Erdinger Moos ist mit 11 000 Beschäftigten die Lufthansa.

Die Opposition sieht die dritte Startbahn trotz der Steigerung kritisch. "Wir müssen nun sehen, ob der aktuelle Trend bei den Flugbewegungen und Passagierzahlen sich verfestigt, oder ob es sich um einen kurzfristigen Effekt handelt", sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD, Annette Karl. Deutlicher wurden Freie Wähler und Grüne, die ihre Ablehnung untermauerten. FW-Flughafenexperte Benno Zierer warf der FMG vor, die Zahlen durch die Förderung von Billig-Airlines zulasten der Lufthansa nach oben zu treiben. "Dadurch werden die Flugbewegungen aber nicht dauerhaft steigen, sondern sich nur verlagern", sagte er. Der Grünen-Umweltexperte Christian Magerl betonte: "Damit liegt der Flughafen München immer noch über 25 000 Flugbewegungen unter den bisherigen Rekordzahlen aus der ersten Hälfte des Jahres 2008." Nur weil 2016 ein Schaltjahr sei, liege die Zunahme bei mehr als zwei Prozent.