München
Marcel Huber kehrt zurück

Umweltminister wird wieder Chef der Staatskanzlei, sein Ressort übernimmt Ulrike Scharf

03.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:17 Uhr

München (DK) Keine 48 Stunden nach dem Rücktritt von Christine Haderthauer hat Ministerpräsident Horst Seehofer seinen neuen Staatskanzleichef benannt: den bisherigen Umweltminister Marcel Huber. Dessen Stelle übernimmt die oberbayerische Landtagsabgeordnete Ulrike Scharf (alle CSU).

Diese Personalentscheidungen gab die Staatskanzlei gestern bekannt. Der 56-jährige Marcel Huber tritt seinen neuen Posten am Freitag an. Damit wird er Nachfolger von Christine Haderthauer (CSU), die wegen der sogenannten Modellauto-Affäre am Montag zurückgetreten war. Der Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter lobte Seehofers Entscheidung für Huber: „Es musste jemand mit hoher politischer Erfahrung auf diesen Posten – und kein Lehrbub oder Lehrmädchen“, sagte Oberreuter unserer Zeitung.

Huber kennt das strategisch wichtige Amt in der Regierungszentrale: Der Oberbayer war im Jahr 2011 schon einmal ein gutes halbes Jahr lang Staatskanzleichef, bevor er von Seehofer im Zuge einer Kabinettsumbildung zum Umweltminister berufen wurde. Im Kabinett sitzt er bereits seit 2007, Abgeordneter ist er seit dem Jahr 2003.

Auch die Opposition fand lobende Worte für Marcel Huber, sie beklagte aber zugleich die mangelnde Erfahrung Scharfs in der Umweltpolitik. Die SPD warf Seehofer eine „verpasste Chance“ vor. Scharf war erst im vergangenen Herbst wieder in den Landtag eingezogen – nachdem sie von 2006 bis 2008 schon einmal im Parlament gesessen hatte. Die Unternehmerin und Betriebswirtin ist auch CSU-Schatzmeisterin und damit Mitglied des Parteipräsidiums.

Weil Scharf im Gegensatz zu Huber dem Kabinett bisher nicht angehört, muss der Landtag ihrer Berufung zustimmen. Das ist angesichts der absoluten Mehrheit der CSU aber eine Formsache. Allerdings kann dies erst in der ersten regulären Plenarsitzung am 30. September erfolgen. Ein anderer möglicher Termin wäre der 16. September, für den die Opposition eine Sondersitzung zum Fall Haderthauer beantragt hat. Bis zur Vereidigung werde Huber die Aufgaben des Umweltministers fortführen, hieß es. Seite 2 und 14