München (DK
Kokain in Bananenkisten

Polizei stellt in mehreren bayerischen Supermärkten Drogenpäcken mit einem Gesamtgewicht von über 100 Kilo sicher

22.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

München (DK) In mehreren bayerischen Supermärkten ist am Freitag Kokain in Bananenkisten gefunden worden. Bis zum Abend wurden in mindestens zehn Märkten Päckchen mit der Droge mit einem Gesamtgewicht von mindestens 100 Kilogramm entdeckt.

Dem Bayerischen Rundfunk (BR) zufolge handelt es sich sogar um mindestens 130 Kilo. Weitere Funde auch in anderen Bundesländern wurden nicht ausgeschlossen.

Es wurde nicht ausgeschlossen, dass noch in weiteren Märkten Drogen entdeckt werden, eventuell auch in anderen Bundesländern. "Wir sind komplett am Anfang der Ermittlungen", sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) in München.

Am Morgen hatte ein Mitarbeiter eines Supermarktes in Kiefersfelden (Landkreis Rosenheim) die Polizei informiert, weil er in einer gerade angelieferten Bananenkiste braune Päckchen entdeckt hatte. Die Kripo stellte schnell fest, dass diese Päckchen mit Kokain gefüllt waren.

In den Stunden danach wurden in neun weiteren Supermärkten Kokainpäckchen in Bananenkisten entdeckt. Die Märkte liegen außer in Oberbayern auch in Niederbayern sowie in Schwaben. Da zunächst nur eine Supermarktkette betroffen war, könnte es sein, dass das geschmuggelte Kokain unbemerkt aus einem Konzerngroßlager auf die einzelnen Märkte weiterverteilt wurde.

Gesicherte Informationen über die genaue Anzahl von betroffenen Supermärkten lagen zunächst nicht vor. Das LKA will voraussichtlich in der kommenden Woche weitere Informationen zu dem Fall bekannt geben. Die Untersuchung wird nun von der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Südbayern übernommen. Es handelt sich um eine Spezialeinheit, in der die Experten des LKA und des Zollfahndungsamtes München zusammenarbeiten.

Bereits in der Vergangenheit war immer wieder Kokain in Bananenkisten entdeckt worden - zuletzt 2009 im Raum Memmingen. Nach BR-Informationen geht die Polizei davon aus, dass das Rauschgift aus Kolumbien stammt und dort oder in einem der Nachbarländer unter die Bananen-Ladungen gemischt wurde.